Facebook blockiert journalistische Medieninhalte in Australien
Als Reaktion auf ein geplantes Mediengesetz in Australien hat Facebook auf seiner Plattform journalistische Inhalte in dem Land blockiert.
Als Reaktion auf ein geplantes neues Mediengesetz blockiert Facebook das Teilen von Nachrichteninhalten auf seiner Plattform in Australien. Australische Facebook-Nutzer können demnach keine nationalen oder internationalen journalistischen Inhalte mehr teilen. Hintergrund sind die Pläne der Regierung in Canberra, dass großen Internetkonzernen wie die Google-Mutter Alphabet und Facebook künftig örtliche Medienunternehmen bezahlen sollen, wenn sie deren Inhalte verbreiten. Die Konzerne halten das für nicht umsetzbar.
Keine Nachrichteninhalte mehr
In einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung schrieb Facebook, dass das Gesetzesvorhaben das Verhältnis zwischen den Plattformen und den Verlagen, die sie nutzten, um nachrichtliche Inhalte zu teilen, gründlich missverstehe. "Es stellt uns nun vor eine harte Wahl: zu versuchen, ein Gesetz zu befolgen, das die Realität dieser Beziehung verkennt, oder Nachrichteninhalte in unseren Diensten in Australien nicht länger zu erlauben. Schweren Herzens haben wir uns für Letzteres entschieden", heißt es von Facebook.
Nicht verfügbare journalistische Medieninhalte auf Facebook in Australien (6 Bilder)
(Bild: Screenshot)
Australische Verlage profitierten davon, ihre Beiträge auf Facebook zu teilen, schreibt Facebook weiter. Facebook hatte bereits im vorigen August damit gedroht, Nachrichten in Australien aus seinem Dienst zu verbannen, und diese Drohung zuletzt bei einer Senatsanhörung im Januar wiederholt. Google hatte bei dieser Anhörung mit der Abschaltung seiner Suchmaschine in Australien gedroht.
Versehentlich andere Inhalte betroffen
Als Folge der Maßnahme waren am Mittwoch auch einige Facebook-Seiten der australischen Polizei, Feuerwehr und von Regierungsstellen blockiert, darunter auch solche der Gesundheitsbehörden mit wichtigen aktuellen Informationen zur Corona-Pandemie. Facebook teilte später mit, dies sei nicht beabsichtigt gewesen und die Seiten würden wiederhergestellt.
[Update v. 18.02.2021, 11:26 Uhr]: Bilderstrecke mit Beispielen von blockierten Medieninhalten ergänzt.
(olb)