Krypto-Mining: Nvidia gewinnt Investoren-Sammelklage

Investoren sahen sich beim Mining-Boom 2017/2018 unter anderem vom Nvidia-Chef getäuscht. Ein Gericht hat eine Sammelklage jetzt endgültig abgewiesen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

Ein kalifornisches Gericht hat eine Sammelklage gegen Nvidia abwiesen, laut der führende Manager, darunter CEO Jensen Huang, den Aktienkurs künstlich aufgebläht haben sollen. Grund war der Mining-Boom in den Jahren 2017 und 2018, infolgedessen viele Grafikkarten für das Schürfen etwa von Ethereum gekauft wurden.

Die Kläger plädierten, dass Nvidia die Bedeutung von Minern wissentlich heruntergespielt und Umsatzsprünge fälschlicherweise PC-Spielern zugesprochen habe. Huang hat Ende 2018 zugegeben, den Einfluss von Mining-Farmen auf die GeForce-Umsätze unterschätzt zu haben, als die Kurse vieler Kryptowährungen, darunter Ethereum, eingebrochen waren.

Damals saßen Hersteller auf einem Berg von GP106-Grafikchips, die in Form der GeForce GTX 1060 bei Minern beliebt waren. Zum Leeren der Lager stoppte Nvidia den Verkauf der GP106-GPUs an Partner, woraufhin der Firmenumsatz Ende 2018 um fast ein Drittel einbrach.

Das Gericht wies die Sammelklage unter der Fallnummer 18-cv-07669-HSG ab (PDF), weil die Kläger interne Beweismittel, darunter Schriftverkehr per E-Mails, und Zeugenaussagen nicht explizit mit öffentlichen Aussagen von Nvidia-Managern verknüpfen konnten. Letztere seien zu allgemein und teils veraltet gewesen, um den Tatbestand einer wissentlichen Täuschung zu erfüllen.

Interne E-Mails, die aufzeigen sollten, dass Nvidia genau wüsste, in welche Märkte Grafikchips gingen, würden sich nur auf den Zwischenhandel und nicht etwa auf Endkunden beziehen. Erschwerend kam hinzu, dass das Gericht die Kläger zunächst anwies, ihre Anschuldigungen zu konkretisieren: In der erneuerten Klageschrift distanzierte sich ein Zeuge von früheren Aussagen.

Ab dem Sommer 2019 erholte sich Nvidia vom Einbruch der eigenen Aktie, die sich 2018 ausgehend von rund 240 Euro halbiert hatte. Derzeit steht die Aktie bei knapp 413 Euro – zwischenzeitlich kratzte sie an der 500-Euro-Marke. Ein erneuter Krypto-Boom sorgt derweil zusammen mit einem weltweiten Chipmangel wieder für eine schlechte Grafikkartenverfügbarkeit.

(mma)