"Content" hilft T-Online noch nicht aus den roten Zahlen (Update)

Eigentlich wollte der neue T-Online-Chef Thomas Holtrop unter anderem mit Sex-Angeboten Geld verdienen, doch vorerst macht sein Unternehmen weiter Verluste.

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Eigentlich wollte der neue T-Online-Chef Thomas Holtrop unter anderem mit Sex und einer Umgestaltung zum Inhalts-Anbieter Geld verdienen -- doch auch im dritten Quartal dieses Jahres macht sein Unternehmen erst einmal weiter Verluste. Die diversen Kooperationen unter anderem mit dem ZDF und Springers Bild-Zeitung drücken sich offensichtlich noch nicht so stark in steigenden Umsätzen aus, dass die roten Zahlen bereits überwunden wären: Bei der Bekanntgabe der vorläufigen Eckdaten für das dritte Quartal musste die Telekom-Tochter einräumen, dass die Verluste der letzten drei Monate 35 Millionen Euro betragen werden.

Die bisherigen Verluste des Jahres 2001 summieren sich so auf insgesamt 158 Millionen Euro. Damit hat T-Online in den ersten neun Monaten bereits größere Verluste als im gesamten letzten Jahr, in dem das Unternehmen 125 Millionen Euro Miese machte.

Beim Umsatz kann T-Online dagegen weiter zulegen. Gegenüber den ersten neun Monaten 2000 stieg er um rund 50 Prozent auf 809 Millionen Euro. Offensichtlich zeitigt die neue Strategie von Holtrop nach und nach doch erste Früchte, denn nach Angaben von T-Online stiegen vor allem die Umsätze mit den Internet-Portalen. Und was die Börse daneben noch besonders erfreut: Die Telekom-Tochter konnte ihre Verluste im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal um 22 Millionen Euro senken, was von den Investoren als positives Signal aufgefasst wird. Der Aktienkurs stieg am Dienstagvormittag dann auch erst einmal um 3,75 Prozent auf 10,79 Euro.

Gleichzeitig gab T-Online bekannt, dass von den derzeit 1,2 Millionen Kunden mit einem T-DSL-Anschluss von der Telekom rund 578.000 als Zugangstarif die DSL-Flatrate von T-Online nutzen. Auch der GroĂźteil der anderen T-DSL-Kunden soll mit verschiedenen Tarifen von T-Online surfen, genaue Zahlen gab das Unternehmen jedoch nicht bekannt. Ungewiss ist derzeit noch, ob es Konkurrenten wie AOL oder 1&1 mit ihren preiswerteren Angeboten gelingen wird, weitere Marktanteile an sich zu reiĂźen.

Die Anzahl der Schmalband-Flatrate-Kunden sank nach Angaben von T-Online auf rund 133.000 – doch auch diese Zahl reduziert sich spätestens zum 11. Dezember auf null, da dann die letzten Verträge für Flatrate-Tarife für ISDN- und Analoganschlüsse auslaufen. Angesichts der erneuten Verluste ist es jedoch fraglich, ob das Ende der Flatrate tatsächlich, wie seinerzeit angekündigt, das Unternehmen aus den roten Zahlen bringen wird. (axv)