Angst vor Terroranschlägen stärkt das Satellitennetz Iridium
Das Satelliten-Telefonnetz Iridium meldet seit den Terroranschlägen vom 11. September steigende Nachfrage.
Das Satelliten-Telefonnetz Iridium kann sich seit dem 11. September über mangelnde Nachfrage nicht mehr beklagen. Carlton Jennings, Chef der Quadrant Australia, einer der Investoren der neuen Gesellschaft Iridium Satellite LLC, berichtet von einem starken Anstieg nicht nur der Nachfrage, sondern auch der Nutzung des Satellitennetzes. Viele Kunden hätten den Wert eines alternativen Funknetzes als Rückversicherung erkannt, meinte Jennings. Die Satellitenkommunikation ist weniger anfällig für Attentate als die üblichen Mobilfunknetze, die von Funkstationen auf Gebäuden oder Masten abhängen und deren Erreichbarkeit in Bereichen mit wenigen Funkrelais oder schlechter Verbindung, etwa im Gebirge, nicht immer gegeben ist.
Das ursprünglich unter der Federführung von Motorola ins Leben gerufene Iridium-Netzwerk musste letztes Jahr mangels Kunden aufgeben; die 66 Satelliten sollten durch Verglühen in der Erdatmosphäre vernichtet werden. Rettung kam vom US-Verteidigungsministerium, das pro Jahr 36 Millionen US-Dollar für die Nutzung des Netzes zahlt. Iridium Satellite LLC mit dem Hauptgesellschafter Boeing übernahm das Satellitensystem und bietet seit März wieder globales Telefonieren, seit Juni auch weltweiten Internetzugang an.
Seit dem Neustart des Satelliten-Netzes kostet ein Iridium-Telefonat etwa 1,50 US-Dollar pro Minute, was verglichen mit einer normalen Handyverbindung immer noch sehr teuer ist. Die Iridium-Gesellschaft konzentriert sich daher auf Kunden in den Wirtschaftszweigen Öl und Gas, dem Bergbau, der Forstwirtschaft und bei staatlichen Stellen, die besondere Anforderungen an Verfügbarkeit des Netzes in entlegenen Gegenden oder an die Zuverlässigkeit unter ungünstigen Bedingungen stellen. (rop)