Naturschützer: Kein Handy an Jugendliche unter 16 Jahren

Im Dauerstreit um die Standorte von Mobilfunkmasten forderte der Bund Naturschutz in Bayern zudem ein Genehmigungsrecht für die Kommunen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Jugendliche unter 16 Jahren sollen nach Ansicht des Bundes Naturschutz (BN) in Bayern keine Handys benutzen. Das unausgereifte Nervensystem der Kinder sei Studien zufolge durch die Strahlung besonders gefährdet, erklärte die Umweltorganisation laut dpa. Im Dauerstreit um die Standorte von Mobilfunkmasten forderte der BN ein Genehmigungsrecht für die Kommunen. Die bayerische Staatsregierung müsse die Bauordnung entsprechend ändern. Bisher sind Sendemasten in der Regel nicht genehmigungspflichtig; bereits Ende 2000 waren die bayerischen Grünen mit einem entsprechenden Antrag im Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtags gescheitert.

Der BN rief dazu auf, den "Mobilfunk-Wildwuchs" zu bremsen. Es gebe "erdrückende Beweise" für die Gefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung. So drohten Gedächtnisverlust, Alzheimer und Krebs. Unverantwortlich seien Pläne der UMTS-Betreiber, Filme und Videospiele mit großem Datentransfer über das Handy abzuwickeln und dabei gerade Jugendliche als Zielgruppe anzupeilen.

Die Umweltschützer forderten die Kommunen auf, die Daten der Mobilfunksender zu veröffentlichen und die Bürger anhand von Messungen über die Strahlungssituation vor Ort aufzuklären. Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU), der vor wenigen Tagen einen "Mobilfunkpakt" zwischen Betreibern, Kommunen und Staatsregierung angekündigt hatte, argumentiert nach Ansicht des Verbandes populistisch an den Problemen vorbei. Auch die Bundesregierung sei untätig, betonte der BN gegenüber dpa. (jk)