Streit mit Epic um App-Store-Provisionen: Apples Chefetage soll aussagen

CEO Tim Cook und Softwareboss Craig Federighi gehören zu den Managern, die die Anwälte des Spielekonzerns im App-Store-Streit als Zeugen vernehmen wollen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen

Um "Fortnite" und Co. geht es im Streit – aber noch viel mehr.

(Bild: Leonard Zhukovsky/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ben Schwan

Im global ausgetragenen Konflikt um App-Store-Provisionen zwischen dem Gaming-Riesen Epic und Apple müssen wohl auch bekannte Manager offiziell aussagen. Das streben zumindest die Anwälte des "Fortnite"-Produzenten an. Wie aus einer vorläufigen Zeugenliste hervorgeht, die beim U.S. District Court Northern District of California Oakland Division eingereicht wurden, an dem der zentrale Prozess stattfinden soll.

Den Angaben zufolge sollen neben Apple-CEO Tim Cook auch Softwareboss Craig Federighi, App-Store-Vizepräsident Matt Fischer sowie der langjährige Marketingchef Phil Schiller, der zuletzt auch den App Store überblickt hat, als Zeugen auftreten. Apple scheint keine Probleme damit zu haben, seine Chefetage im Gerichtssaal auftreten zu lassen. Laut einem mit US-Medien geteilten Statement "freuen sich unsere Führungskräfte darauf, mit dem Gericht die sehr positiven Auswirkungen zu teilen, die der App Store auf Innovation, die Wirtschaft der ganzen Welt sowie die Kundenerfahrung in den letzten zwölf Jahren hatte".

Man sei zuversichtlich, dem Gericht demonstrieren zu können, dass Epic Games den App-Store-Vertrag willentlich und nur mit dem Ziel gebrochen habe, mehr Umsatz zu erzielen. Dies habe zur Entfernung aus dem App Store geführt. Damit habe Epic zudem die Sicherheitsmaßnahmen des App Store umgangen, was "zu geringerem Wettbewerb" sowie "riesigen Gefahren für Privatsphäre und Datensicherheit" der Kunden geführt habe. Was genau der Konzern damit meint, teilte er nicht mit – Apple hatte in der Vergangenheit aber immer wieder darauf gepocht, dass seine App-Store-Pflicht allein dafür sorgen, dass die iPhone-Systemsicherheit gewährt bleibt.

Epic reagierte gegenüber 9to5Mac mit der Aussage, der "Chor der Entwickler, die gegen Apple und seine wettbewerbsfeindlichen Praktiken ansprechen", werde lauter. "Wir sind nicht allein in diesem Kampf." Man werde dem Gericht zeigen, wie wichtig Wettbewerb beim In-App-Vertrieb sowie den Bezahlprozessen sei. Diese kontrolliert aktuell Apple allein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Prozess wird frühestens im Mai in die Gänge kommen, die Corona-Krise sorgte für Verzögerungen. Zuletzt hatte Epic versucht, auch den früheren iOS-Boss Scott Forstall als Zeugen zu vernehmen, Apple beteuerte allerdings, seine aktuelle Telefonnummer nicht zu besitzen. In weiteren Weltregionen wird der Streit ebenfalls ausgetragen, zudem untersuchen Regulierer Apples Verhalten. Epic war samt seiner Apps aus dem App Store gestrichen worden, weil das Unternehmen ein eigenes Zahlverfahren in ein Spiel integriert hatte. Die Maßnahme war von langer Hand vorbereitet gewesen, so wollte Epic schon seit längerem gegen Apple klagen. (bsc)