Java-Verwendung in Android: Google gewinnt Rechtsstreit gegen Oracle

Seit 2010 prozessiert Oracle wegen Urheberrechtsverletzungen bei Android gegen Google. Nun hat der Oberste Gerichtshof der USA die Klage zurückgewiesen.

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Supreme Court

Der Supreme Court in Washington.

(Bild: dpa)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Markus Montz
  • mit Material der dpa

Der Online-Gigant Google hat eine milliardenschwere Klage des Softwarekonzerns Oracle wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen beim Smartphone-System Android vor dem Obersten US-Gerichtshof abgewehrt. Der Supreme Court entschied am Montag in Washington, dass Google keine Rechtsverstöße begangen habe und überstimmte damit ein Urteil aus unterer Instanz.

Für Google und den Mutterkonzern Alphabet ist dies ein großer Sieg. Oracle hatte rund neun Milliarden Dollar an Entschädigungszahlungen gefordert.

Google hatte für Android ungefähr 11 000 Zeilen Software-Code der Programmiersprache Java verwendet. Oracle, das Java 2010 mit der Übernahme von Sun Microsystems gekauft hatte, hatte Google noch im selben Jahr verklagt. Der zuständige Richter hatte zunächst entschieden, dass die Java-Schnittstellen grundsätzlich nicht urheberrechtlich schützbar gewesen seien.

In Berufungsverfahren wurde dieses Urteil jedoch gekippt, woraufhin Google im Januar 2020 den Obersten Gerichtshof anrief. Juristen und Open-Source-Entwickler hatten das Votum des Supreme Court mit Spannung erwartet, weil ein Sieg Oracles weitreichende Konsequenzen für Urheberrecht und Lizenzierung von APIs gehabt hätte. Die Richter des Supreme Courts entschieden nun aber mit sechs zu zwei Stimmen zugunsten von Google.

(mon)