Apple startet Podcast-Abodienst

In der neuen Podcasts-App gibt es die Möglichkeit, bezahlte Audioangebote zu beziehen. Der Konzern verlangt dafür bis zu 30 Prozent Provision.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen

Auswahl des Angebots an bekannten Podcasts.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple wird künftig auch Bezahlinhalte im Audiobereich anbieten. Das kündigte der Konzern auf seiner "Spring Loaded"-Keynote am Dienstag an. Dazu erhält die neue Podcasts-App, die mit iOS 14.5, iPadOS 14.5 und macOS 11.3 ausgeliefert werden soll, neue Funktionen – es ist allerdings auch denkbar, dass frühere Versionen der Anwendung das neue Abo-Feature namens "Apple Podcasts Subscriptions" erhalten.

Der Dienst soll es laut Apples Angaben "Creators" in über 170 Ländern und Regionen ab Mai ermöglichen, bezahlte Podcasts zu offerieren. Dazu müssen sie am neuen "Apple Podcasters Program" teilnehmen, das 20 US-Dollar im Jahr kostet. Dann können sie Preise für ihre Angebote bestimmen, die dann monatlich oder jährlich eingezogen werden – über Apples übliches Apple-ID-Bezahlsystem. Mittels Familienfreigabe kann ein Abo an bis zu sechs Familienmitglieder verteilt werden. Podcastern stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, den Erfolg ihrer Inhalte zu messen.

Die Preise dürfen bei 49 US-Cent pro Monat starten. Laut amerikanischen Medienberichten wird sich Apple wie üblich eine Provision sichern. Diese beginnt bei 30 Prozent im ersten Jahr des Abonnements eines Nutzers, ab dem zweiten genehmigt sich der Konzern 15 Prozent. Dieses Modell wird Entwicklern bislang auch bereits bei In-App-Abos angeboten. Geplant ist allerdings nicht, dass Podcast-Produzenten diesen exklusiv bei Apple hinterlegen müssen. Apple betont jedoch, dass Creators zwischen dem Angebot bei dem Konzern und externen Podcasts-Vertrieben "unterscheiden" sollen – etwa, in dem bei Apple Sendungen mit zusätzlichen Inhalten, ohne Werbung oder mit einem früheren Veröffentlichungsdatum angeboten werden.

Apples Einstieg in das Podcast-Abo-Geschäft ist für den Konzern ein großer Schritt. Er selbst betonte am Dienstag, dass es sich um die bislang größte Neuerung im Podcast-Bereich für das Unternehmen handelt. Apple ist schon seit 2005 in der Branche tätig, zunächst mit einer Funktion in iTunes, später mit einer eigenen App auf allen wichtigen Plattformen des Konzerns. In der Branche heißt es, dass Apple den Podcast-Player-Markt noch immer dominiert, allerdings hat Konkurrent Spotify mächtig aufgeholt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Apple will die Podcasts-App weiterhin mit sogenannten Kanälen erweitern. Dabei handelt es sich um kuratierte Angebote aus passenden Podcasts. Hier soll es auch "Freemium"-Varianten geben, die zusätzliche Inhalte gegen Bezahlung liefern. Weiterhin gibt es eine verbesserte Suchfunktion, neue Topcharts, eine "Smart Play"-Funktion, die automatisch die nächste Folge finden soll und ein Download-Feature zum Speichern von Episoden in der App. In Deutschland erwägt unter anderem der Spiegel, mit einem Abodienst bei der neuen Podcasts-App dabei zu sein.

(bsc)