Elon Musk in Grünheide: "Irgendwann dürften wir gar nichts mehr"

Der Tesla-Chef hat den Baufortschritt seiner Fabrik in Brandenburg inspiziert und sich dabei unter anderem zur Bürokratie geäußert.

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Elon Musik (l.) am Montag gefilmt von n-tv.

(Bild: ntv.de)

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Elon Musk hat am Montag Grünheide besucht und die Baustelle der dortigen neuen Tesla-Fabrik inspiziert. Er hält einen Produktionsstart noch im Jahr 2021 für möglich. "Es ist schwierig, das präzise vorherzusagen, denn wir können die Autos erst bauen, wenn alle Teile da sind. Wir können kein Auto ausliefern, das nur zu 99 Prozent fertig ist", sagte Musk den Fernsehsendern RTL und n-tv. "Wir machen große Fortschritte. Momentan sieht es also so aus, dass wir die Produktion Ende des Jahres starten können."

Vor einigen Wochen hatte Tesla das Genehmigungsverfahren rund um die Fabrik kritisiert und sich insbesondere unzufrieden damit gezeigt, dass es noch keinen Zeitplan für die Entscheidung über eine endgültige Genehmigung gebe. Bisher baut Tesla auf Basis von vorläufigen Genehmigungen.

"Ich finde, es dürfte etwas weniger Bürokratie sein. Das wäre besser", sagte Musk nun den Sendern. "Vorschriften sind unsterblich. Je länger eine Gesellschaft besteht, desto mehr Vorschriften sammeln sich an. Deshalb sollte es einen aktiven Prozess geben, Vorschriften wieder abzuschaffen, sonst werden es mit der Zeit immer mehr Vorschriften und irgendwann dürfen wir gar nichts mehr."

Tesla wollte ursprünglich im Juli mit der Herstellung des Kompakt-SUV Model Y in Brandenburg beginnen. Allerdings muss der Antrag zur Genehmigung des Vorhabens erneut öffentlich ausgelegt werden, weil Tesla eine Batteriefabrik in den bisherigen Antrag einbeziehen will. In Teslas Geschäftsbericht für das erste Quartal hieß es, das Projekt sei auf Kurs, bis Jahresende mit Produktion und Auslieferungen zu beginnen.

Tesla Model Y (7 Bilder)

(Bild: Tesla)

Während Musks Besuch am Montag versammelten sich am Rande der Baustelle einige Tesla-Fans. Als erstes Werk von Tesla in Europa spielt Grünheide eine Schlüsselrolle für Tesla auf dem Kontinent, während die etablierten Konkurrenten ihr Elektroauto-Angebot ausbauen.

Der Tesla-Chef war am Sonntagabend in Deutschland eingetroffen. Das Brandenburger Wirtschaftsministerium wurde nach eigenen Angaben am Freitag über den Besuch des Unternehmers informiert. Der Zweck dieses Besuchs sei hauptsächlich "technischer Natur", politische Treffen etwa mit Ministerpräsident Dietmar Woidke oder ihm seien nicht geplant, twitterte Minister Jörg Steinbach (beide SPD).

(anw)