Android 12 mit generalüberholtem Design

Wenn Android 12 im Herbst erscheint, wird es große Design-Änderungen mit sich bringen. Einen ersten Blick darauf gibt es in der nun veröffentlichten Beta 1.

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Herr Sameer Samat, hinter ihm sind auf einer Leinwand Beispiele verschiedener Handy-Sperrbildschirme zu sehen

Präsentationsszene der Google I/O 2021 mit Sameer Samat, Googles Chef der Produktentwicklung für Android und Google Play

(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Mit Android 12 wird nach langer Zeit ein neues Aussehen Einzug halten. Abgesehen von kleinen Anpassungen sieht das Android-Betriebssystem heuer nahezu genauso aus, wie bei der Einführung des Material Design in 2014. Für manche wirkt es damit leicht angestaubt. Mit der Veröffentlichung von Android 12 soll sich das ändern. Im Rahmen der Google I/O 2021 sprach Sameer Samat (VP Android und Google Play) von der größten optischen Überarbeitung seit Jahren.

Kernkomponente ist das neue Design-Konzept namens "Material You". Das Konzept: Farben sind nicht mehr fest vorgegeben, sondern sollen sich in gewissen Grenzen dynamisch verändern – etwa an die Farben des Hintergrundbildes oder die Tageszeit. Google nennt das "Mode for Mood". In der Präsentation auf der Google I/O dominierten helle Pastellfarben, wie man sie von Google-Hardware, etwa den neuen Google-TV-Sticks, kennt. Debütieren soll Material You im Herbst in Android auf Pixel-Phones, später soll die Design-Richtlinie auch auf Chrome OS und Wear OS landen.

Das neue Design "Material You" kennt keine festen Farben mehr und passt sich automatisch an.

Neben farblichen Anpassungen wird es bei Android 12 vor allem auf dem Lockscreen und in der Benachrichtigungsleiste zu Änderungen kommen. So wachsen die Quicksetting-Schaltflächen nun zu milchig, farbigen Kacheln an und erinnern an iOS. Hier sollen sich auch Schaltflächen für Google Pay und zur Steuerung von Smart-Home-Komponenten finden.

Auf dem Lockscreen wird dynamisches Licht eingesetzt: Beim Aktivieren erhellt sich der Schirm von unten oder von der Position des Power-Buttons aus auf die gesamte Fläche – je nach dem, wie der User die Aktivierung eingeleitet hat. Eine nette Spielerei, die Erinnerungen an die Ausschaltanimation von Android 4 (KitKat) weckt. Mit den neuen Animationen soll sich das System flüssiger anfühlen und obendrein den Akku schonen. Google will die Prozessorlast des Systems merklich gesenkt haben.

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Unter der Haube soll Android 12 Sicherheit und Privatsphäre verbessern. Dafür sind unter anderem die App-Berechtigungen schneller zu erreichen. Zudem wird das System transparenter: Wenn eine App auf die Kamera oder das Mikrofon zugreift, wird das künftig durch ein Icon in der Statusleiste angezeigt.

Damit das System nicht knallbunt daher kommt, fasst Android 12 passende Farben zu Paletten zusammen.

(Bild: Google)

Auch das Zusammenspiel mit anderen Google-Systemen und -Produkten soll Android 12 verbessern. Auf dem Telefon aufgenommene Fotos, über eine Benachrichtigung in der Taskleiste von Chrome OS mit wenigen Fingertipps auf Chromebooks übertragen werden können. Abseits des eigenen Ökosystems arbeitet Google nach eigenen Angaben mit PKW-Herstellern zusammen, um Android-Smartphones via NFC und Ultrawide Broadband (UWB) künftig als digitalen Autoschlüssel nutzen zu können. Erster Partner ist offenbar BMW.

Für Pixel-Smarphones und weitere Geräte anderer Hersteller steht ab sofort die Beta 1 von Android 12 zum Download bereit. Das fertige System ist für Herbst geplant.

(spo)