US-Regierung: Facebook muss schneller gegen Corona-Falschinformationen vorgehen

Die Infektionen mit dem Coronavirus in den USA ziehen an, der Impffortschritt stockt. Die US-Regierung sieht Facebook & Co. mitverantwortlich.

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(Bild: TY Lim/Shutterstock.com)

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Die US-Regierung hat soziale Netzwerke wie Facebook dazu aufgefordert, mehr gegen Falschinformationen im Zusammenhang mit Covid-19 und der Impfung zu tun. Facebook müsse schneller Beiträge entfernen, die falsche Informationen enthalten und gegen die Richtlinien verstießen, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Donnerstag. Einige Beiträge würden mehrere Tage online bleiben, bis sie entfernt werden. "Das ist zu lange, Informationen verbreiten sich zu schnell", so Psaki.

In den USA sind die Corona-Zahlen wie in Deutschland und anderen Staaten in der letzten Zeit erneut angestiegen. Zugleich ist der Impffortschritt in den USA ins Stocken geraten. "Millionen von Amerikanern sind immer noch nicht gegen Covid-19 geschützt, und wir sehen mehr Infektionen unter den Ungeimpften", warnte der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vivek Murthy. Offenbar hat eine gewisse Impfmüdigkeit eingesetzt, falsche Informationen über das Impfen fördern darüber hinaus die Impfbereitschaft nicht.

"Wir leben heute in einer Welt, in der Fehlinformationen eine unmittelbare und heimtückische Bedrohung für die Gesundheit unserer Nation darstellen." Falschinformationen hätten dazu beigetragen, dass in den USA viele Menschen keine Masken tragen wollten. Aufgrund fehlerhafter Informationen würden sich die Menschen nun dazu entscheiden, sich nicht gegen Covid-19 impfen zu lassen. Dies sei nur möglich, weil große Tech-Unternehmen es zugelassen hätten, dass "Fehlinformationen unsere Informationsumgebung vergiften".

Coronavirus und Heimarbeit

Ein Facebook-Sprecher sagte als Reaktion auf die Vorwürfe nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, dass sich Facebook mit Experten und Gesundheitsbehörden zusammengetan hätte, um "aggressive Maßnahmen gegen Fehlinformationen über Covid-19 und Impfstoffe zum Schutz der öffentlichen Gesundheit" zu ergreifen. Facebook hat bisher rund 18 Millionen Beiträge mit Falschinformationen über Covid-19 entfernt und Konten, die wiederholt gegen die Regeln verstoßen haben, gelöscht, betonte der Sprecher. Auch habe Facebook dazu beigetragen, mehr als zwei Milliarden Menschen mit zuverlässigen Informationen über Covid-19 und das Coronavirus zu versorgen.

Facebook hatte Regeln für den Umgang mit Falschinformationen zu Covid-19 aufgestellt und Beiträge mit problematischen Informationen markiert. Außerdem hat Facebook seine Bemühungen ausgebaut, Informationen zu dem Thema aus wissenschaftlich fundierten Quellen zusammenzustellen.

(olb)