Komponentenwechsel bei SSDs: WD Blue SN550 und Samsung SSD 970 Evo Plus

Auch Western Digital und Samsung haben den Speicher bei beliebten SSD-Modellen ausgetauscht, was insbesondere die Schreibleistung merklich beeinflusst.

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(Bild: c't)

Lesezeit: 3 Min.

Western Digital stattet die Einsteiger-SSD WD Blue SN550 neuerdings mit neuem Speicher aus, Samsung hat beim eigenen Modell SSD 970 Evo Plus der gehobenen Mittelklasse Speicher und Controller ausgetauscht. Bei beiden handelt es sich um M.2-Kärtchen, die vier PCI-Express-3.0-Lanes verwenden.

Während Samsungs Neuauflage jedoch nicht per se schlechter abschneidet und dank neuer Produktnummer sowie Verpackung eindeutig identifizierbar ist, bekommt man bei Western Digital eine schlechtere SSD, die sich vor dem Kauf nicht erkennen lässt.

So zeigt ein Test der chinesischsprachigen Webseite Expreview, dass die WD Blue SN550 mit 1 TByte Kapazität nur noch mit knapp 400 MByte/s schreibt, sobald der 12 GByte kleine SLC-Cache voll ist. Letzterer beschreibt pro Speicherzelle nur 1 statt 3 Bit (Single vs. Triple Level Cells), um die Leistung zu erhöhen. Die frühere Version schaffte dagegen rund den doppelten Wert. Nur die ersten 12 GByte lassen sich mit der vollen Leistung von knapp 2,2 GByte/s auf die SSD kopieren.

In einer Stellungnahme gegenüber Computerbase bestätigt Western Digital die Beobachtungen und verspricht Besserung. Künftig sollen SSDs beim Komponentenwechsel neue Modellnummern erhalten. Vergangenes Jahr fiel Western Digital bereits wiederholt durch Verschlechterungen der eigenen HDDs auf – erst nach viel Kritik und Sammelklagen verbesserte der Hersteller die Transparenz.

Im Falle von Samsungs SSD 970 Evo Plus macht ein chinesischsprachiger Youtube-Kanal auf die Änderungen beim 1-TByte-Modell aufmerksam (der englische Untertitel ist brauchbar). Die Produktnummer ändert sich demnach von MZVLB1T0HBLR auf MZVL21T0HBLU; die Verpackung unterscheidet sich deutlich. Die alte Ausführung setzte Samsung in China zusammen ("Made in China"), die neue in Südkorea ("Made in Korea").

Schön äußerlich sind die unterschiedlichen Versionen von Samsungs SSD 970 Evo Plus gut zu unterscheiden (links alt, rechts neu)

(Bild: Youtube-Kanal 潮玩客)

Den bisherigen Phoenix-Controller aus eigener Entwicklung tauscht Samsung mit dem neueren Elpis aus, den die Firma mit der SSD 980 Pro eingeführt hatte – beim 970er-Modell allerdings von PCIe 4.0 auf PCIe 3.0 herabgestuft. Der Wechsel könnte ein Resultat des Produktionsausfalls im texanischen Halbleiterwerk sein, wo Samsung unter anderem SSD-Controller herstellt.

Die NAND-Flash-Bausteine unterscheiden sich ebenfalls: Früher waren diese mit K9DUGY8J5B-DCK0 beschriftet, jetzt mit K9DUGY8J5B-CCK0. Details sind nicht bekannt – ein Wechsel vom V-NAND der 5. Generation auf die neuere 6. Generation wäre denkbar.

Die Neuauflage ist schneller, solange man nicht häufig sehr große Dateien auf die SSD schreibt: Samsung hat den SLC-Cache bei genügend freier Kapazität von rund 40 auf 115 GByte erhöht. Innerhalb dieses Zwischenpuffers schafft die neue SSD 970 Evo Plus im Benchmark HD Tune Pro fast 2,6 GByte/s, die alte 1,7 bis 1,8 GByte/s. Ist dieser Cache voll, bricht die Leistung jetzt allerdings stärker ein – auf rund 800 MByte/s statt 1,5 GByte/s. Das Test-Tool CrystalDiskMark bescheinigt der Neuauflage auch bei kleinen Schreibvorgängen eine deutlich höhere Schreibleistung.

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