Wasserstofftechnik für Luft- und Schifffahrt im Norden wird gefördert

Was immer fährt, fliegt oder schwimmt – kann es mit Hilfe von Wasserstoff umweltfreundlicher werden? Der Norden soll nun an der Mobilität der Zukunft arbeiten.

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(Bild: Dmitry Demidovich/Shutterstock.com)

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  • dpa

Zur Förderung der Wasserstofftechnologie in Luft- und Schifffahrt bekommen die norddeutschen Bundesländer ein gemeinsames Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) Nord. Standorte werden Hamburg, Bremen und Bremerhaven sowie Stade in Niedersachsen, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Donnerstag mitteilte.

Bis 2024 stelle der Bund 290 Millionen Euro für Wasserstoff-Projekte zur Verfügung. "Davon gehen bis zu 70 Millionen Euro in den Norden", sagte Scheuer. Mit Mitteln der beteiligten Länder sollen 105 Millionen Euro in das ITZ fließen. Es soll klimafreundliche Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik in Deutschland voranbringen und besonders mittelständische Unternehmen und Start-ups unterstützen.

Scheuer verkündete das Ergebnis eines Wettbewerbs verschiedener Standorte zur Verwirklichung der nationalen Wasserstoff-Strategie. Ausgewählt wurden Chemnitz (Sachsen), Duisburg (Nordrhein-Westfalen) und Peffenhofen (Bayern), dazu der Verbund der vier norddeutschen Standorte. "Insgesamt nehmen wir damit alle Verkehrsträger wie Schiene, Schiff, Auto und Flieger in den Blick", sagte der Minister. "Nur so können wir die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und unsere Mobilität gleichzeitig klimafreundlich gestalten."

Die norddeutschen Bundesländer haben schon 2019 eine Kooperation bei der neuartigen Wasserstoff-Technologie vereinbart. Das ITZ soll auf bereits vorhandenen Kapazitäten der Forschung und Industrie aufbauen. Dabei gehe es im Norden vor allem um neuartige Schiffsantriebe, sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). "Die Schiffstechnik ist entscheidend dafür, dass wir die Klimaziele erreichen." Er verwies auch auf die Kompetenzen bei der Entwicklung leichter Flugzeugbaustoffe in Stade.

"Es ist tatsächlich so, dass wir in Norddeutschland ein großes Umbaupotenzial haben", sagte die Bremer Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke). Auch sie nannte die Schifffahrt als Anwendungsziel für Wasserstofftechnologie, aber auch die große Logistikbranche und die Luft- und Raumfahrtindustrie des Bundeslandes.

"Hamburg ist die Mobilitätsmetropole im Norden – als weltweit drittgrößter Standort der zivilen Luftfahrt, als Hafenstadt und Drehscheibe des internationalen Güterverkehrs, als zentraler Eisenbahn-Knotenpunkt in Europa", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). "Auf dem Wasser, im Schwerlastverkehr und in der Luftfahrt kann Wasserstoff fossile Brennstoffe ersetzen und die Logistik damit klimafreundlicher machen."

Der gasförmige Wasserstoff ist ein guter Energiespeicher. Um Wasserstoff in einer Elektrolyse herzustellen, wird Strom benötigt. Stammt dieser Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonnenenergie oder Wind, entsteht Wasserstoff ohne Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2).

(mho)