Instagram: Facebook-Manager verspricht besseren Schutz für Teenager

Das Facebook-Imperium steht weiter unter Beschuss. Nun verspricht Nick Clegg bessere Schutzfunktionen für Jugendliche bei Instagram.

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Mein Kind im Netz

(Bild: George Rudy / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Facebook versucht sich weiterhin nach Vorwürfen der Whistleblowerin Frances Haugen gegen seine Plattformen freizustrampeln. Nun stellte Facebooks Vizepräsident für globale Angelegenheiten, Nick Clegg, in einem CNN-Interview einige neue Funktionen in Aussicht, die Teenager bei Instagram besser schützen sollen.

Einer der Vorwürfe, der Facebook seit Mitte September besonders belastet, ist, dass der Konzern durch interne Untersuchungen wisse, dass sein Netzwerk Instagram insbesondere für weibliche Teenager negative Gefühle verstärken könne. Das Wall Street Journal hatte dies nach Einsichtnahme in interne Unterlagen berichtet, die die Whistleblowerin Haugen bereitgestellt hatte.

Das Unternehmen wisse zwar, dass sein Geschäftsmodell Jugendlichen schaden könne, gehe dagegen aber nicht ausreichend vor, hieß es beim WSJ. Facebook wehrte sich mehrfach gegen diese Vorwürfe. Mark Zuckerberg wand unter anderem ein, dass Facebook im Kampf gegen schädliche Inhalte mehr Menschen beschäftige, als jedes anderen Unternehmen in diesem Bereich. Haugen bekräftigte ihre Vorwürfe Anfang Oktober aber nochmals in einer Anhörung vor dem US-Parlament. Die Whistleblowerin stellte unter anderem fest, dass Facebook "sich seinen Profit auf Kosten unserer Sicherheit" kaufe. Der Datenkonzern forsche so intensiv wie kein anderes Soziales Netzwerk, halte negative Ergebnisse aber absichtlich versteckt.

Vizepräsident Clegg versprach nun gegenüber CNN, dass es sowohl für Eltern als auch für Jugendliche neue Kontrollmechanismen für Instagram geben soll. Erstens sollen Eltern künftig kontrollieren können, was ihre Teenager in dem Netzwerk tun. Zweitens solle genauer überwacht werden, wie Jugendliche das Netzwerk nutzen. Stelle man fest, dass sich Jugendliche auffallend häufig mit Inhalten beschäftigen, die negative Gefühle und gefährliches Verhalten verstärken könnten, sollen sie hiervon abgelenkt werden. Drittens werde man die Funktion "Take a break" ("Mach eine Pause") einführen, um Jugendliche für eine Weile ganz von dem Netzwerk fernzuhalten. Dieser Vorschlag erinnert ein wenig an die chinesische Initiative, die unter anderem die TikTok-Nutzungszeiten von Kindern und Jugendlichen in China für ihr Wohlergehen begrenzt.

CNN-Journalistin Dana Bash fragte Clegg, ob der Konzern an diesen Funktionen schon länger arbeite, da negative Auswirkungen der Plattform intern offensichtlich seit rund zwei Jahren bekannt sind. Dies musste Clegg verneinen. Man habe sich für die Implementierung dieser neuen Sicherheitsmaßnahmen in Reaktion auf die Vorwürfe entschieden, arbeite aber beständig an Änderungen.

Zumindest die Kontrollfunktion für Eltern, die nun für Teenager eingeführt werden soll, wurde bereits für "Instagram für Kinder" entwickelt. Dass man diese Funktion auch auf ältere Nutzergruppen übertragen könne, hatte Instagram-Chef Adam Mosseri schon Ende September angekündigt, als man aufgrund der Vorwürfe im Wall Street Journal den neu geplanten Dienst auf Eis legte.

Instagram dürfen Jugendliche ab 13 Jahren benutzen. "Instagram für Kinder" ist für Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren gedacht.

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