UN-Bericht: Fossile Brennstoffe werden mehr gefördert als für das Klima gut ist

Die Produktion fossiler Brennstoffe müsste angesichts der Klimaziele künftig eigentlich stark zurückgehen, meint die UNEP. Dem ist aber nicht so.

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Kraftwerk Bremen-Hastedt

(Bild: heise online / anw)

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Staaten auf der Welt planen, 2030 mehr als das Doppelte an fossilen Brennstoffen zu fördern, als mit dem Ziel der Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 °C vereinbar ist. Das ergab eine Analyse des UN-Umweltprogramms UNEP. 2019 wurde eine solche Analyse erstmals erstellt, seitdem sei die Schere zwischen den Klima-Ambitionen und der tatsächlich geplanten Förderung gleich geblieben.

In den nächsten zwei Jahrzehnten prognostizieren die Regierungen, dass die globale Öl- und Gasproduktion zunehmen wird und die Kohleproduktion nur gering zurückgehen werde, heißt es in dem UNEP-Bericht. Zusammengenommen sehen ihre Pläne und Prognosen vor, dass fossile Brennstoffe bis mindestens 2040 gefördert werden.

"Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels sind für alle sichtbar", sagt UNEP-Direktor Inger Andersen. Es bleibe noch Zeit, die langfristige Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, aber dieses Zeitfenster schließe sich schnell. Ploy Achakulwisut, Hauptautor des Berichts, ergänzt: "Die globale Kohle-, Öl- und Gasproduktion muss sofort und steil sinken, um mit der Begrenzung der langfristigen Erwärmung auf 1,5 °C vereinbar zu sein." Die Regierungen planten jedoch weiterhin ein Produktionsniveau fossiler Brennstoffe, das weit über dem liegt, was wir sicher verbrennen könnten.

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UNEP hat für den Bericht Profile für 15 große Erzeugerländer erstellt: Australien, Brasilien, Kanada, China, Deutschland, Indien, Indonesien, Mexiko, Norwegen, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, die VAE, Großbritannien und die USA. Aus ihnen hat sich ergeben, dass 2030 etwa 110 Prozent mehr fossile Brennstoffe produziert werden sollen, als mit dem Klimaziel vereinbar wäre. Diese Länder planen, etwa 45 Prozent mehr an fossilen Brennstoffen zu produzieren als mit dem Ziel 2 °C vereinbar wäre.

Die Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer habe seit Beginn der COVID-19-Pandemie neue Mittel in Höhe von über 300 Milliarden US-Dollar für die Produktion fossiler Brennstoffe bereitgestellt, mehr als für saubere Energie. Deutschland ist aktuell der größte Braunkohleproduzent der Welt. Laut dem vereinbarten Kohleausstieg dürfen die Kraftwerke bis 2038 laufen.

(anw)