Schnuckelig bis riesig: PC-Netzwerke vor dem Internet

Mit Kermit konnten Sie Ihren Rechner mit einem anderen Rechner verbinden. Die Entwicklung zur allgegenwärtigen Internet-Anbindung führte über viele Stufen.

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(Bild: Henning Rathjen)

Lesezeit: 20 Min.
Von
  • Dr. Hans-Peter Schüler
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Die ersten privaten Verbindungen, über die man sich digital mit einem anderen Computerbenutzer austauschen konnte, verliefen über eine lokale Mailbox. Solche – meist ebenfalls privat betriebenen – Rechner unterhielten einen oder mehrere Modem-Anschlüsse, über die sich registrierte Benutzer mit einer Terminalsoftware wie Kermit an das Mailboxprogramm anmelden konnten. Dort konnten sie in verschiedenen Themengruppen eigene Beiträge posten und die der anderen Nutzer lesen.

Internet-Geschichte: Die Flegeljahre des Internet

Die elektrische Datenübertragung zwischen Endgeräten lässt sich bis zu Fernschreibern aus dem 19. Jahrhundert zurückverfolgen, die über ein eigenes Telex-Netz miteinander verbunden waren. Wie sich diese Technik bis zum modernen Glasfasernetz entwickelt hat, lesen Sie im Artikel "Die Ersten im Netz: Wie AOL, BTX und Compuserve Privatkunden online brachten". In den Anfangsjahren der Computer wurden die Daten per Akustikkoppler mit Mikrofon und Lautsprecher übertragen, mit bombastischen Datenraten von 300 Bit/s. Damit ließen sich allenfalls unformatierte Texte als Buchstabenprozessionen auf die Reise schicken.

Später dominierten Verbindungen per Modem mit elektronisch erzeugten Signalen. Mitte der 1990er-Jahre waren mit dem Übertragungsstandard V.34 Geschwindigkeiten bis zu 33.600 Bit/s realistisch und ließen auch die Übermittlung von Bildern und Programmdateien zu.