Colonial Pipeline: USA loben Millionen-Belohnung für Hinweise auf Erpresser aus

US-Außenministerium setzt bis zu 10 Millionen Dollar für Hinweise zur Ergreifung der internationalen Cybercrime-Bande DarkSide und deren Komplizen aus.

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Mann steht nach Festnahme bereit für Polizeifoto

(Bild: FOTOKITA/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die US-Regierung hat eine hohe Belohnung ausgelobt, um gegen die Drahtzieher des Angriffs auf die größte Benzin-Pipeline der USA im Mai vorzugehen. Das US-Außenministerium teilte am Donnerstag in Washington mit, bis zu zehn Millionen US-Dollar würden gezahlt für Informationen, die dazu beitrügen, Führungsfiguren der internationalen Cybercrime-Bande DarkSide zu identifizieren oder aufzuspüren.

Darin eingeschlossen sind laut CNN bis zu fünf Millionen Dollar Belohnung für Informationen, die zu einer Festnahme oder Verurteilung jeglicher Personen führten, die in Ransomware-Attacken der Gruppe verwickelt seien. Bei diesen Attacken verschlüsseln Kriminelle die Daten angegriffener Unternehmen und verlangen hohe Summen für die Freigabe der Systeme.

Dies ist nicht die erste Belohnung, die die USA für die Suche nach ausländischen Kriminellen im Cyberspace anbieten. 2020 hatte das US-Außenministerium Kopfgeld auf Wahl-Manipulierer ausgesetzt, um eine neuerliche Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl zu vermeiden. Damals wurden bereits bis zu 10 Millionen Dollar Belohnung für Hinweise auf ausländische Manipulierer ausgesetzt.

Die Gruppe DarkSide war nach Einschätzung der US-Regierung für die groß angelegten Attacke auf die größte Benzin-Pipeline der USA verantwortlich. Das Unternehmen Colonial Pipeline hatte Anfang Mai mitgeteilt, Opfer eines Cyberangriffs mit Ransomware geworden zu sein.

In der Folge wurde der Betrieb der Pipeline, durch die etwa 45 Prozent aller an der US-Ostküste verbrauchten Kraftstoffe laufen, zeitweise komplett eingestellt. In Teilen des Landes kam es zu Benzinengpässen und der Pipeline-Hack führte zu höheren Benzinpreisen in den USA.

Die Erpresser waren damals in das Computer-Netzwerk des Pipeline-Betreibers eingedrungen und hatten ein Lösegeld in Millionenhöhe gefordert, das das Unternehmen auch zahlte. Allerdings konnte das FBI den Großteil des Lösegelds beschlagnahmen, da die Bitcoin-Zahlung nachverfolgt wurde. (mit Material der dpa) /

(fds)