Drogenhandel: Indische Polizei macht Amazon Vorwürfe, Amazon dementiert

Im Zuge von Ermittlungen zu Drogenhandel waren laut Berichten auch Amazon-Führungskräfte in Indien verhört worden. Amazon streitet das ab.

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(Bild: Hadrian/Shutterstock.com)

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Lesezeit: 2 Min.

Im Indischen Bundesstaat Madhya Pradesh soll die Polizei Berichten zufolge bei Ermittlungen gegen Drogenhändler auch Amazon-Manager beschuldigt haben. Es gehe dabei um Drogenschmuggel, der über den indischen Ableger des US-Onlinehändlers Amazon abgewickelt worden sein soll, berichtet unter anderem die Deutsche Welle. Die Täter hätten sich als Dritthändler registriert und die Plattform für den Verkauf genutzt. Indischen Medien nach seien mehrere Männer festgenommen worden, denen die illegale Verbreitung von Marihuana vorgeworfen werde. Die Strafverfolgungsbehörden würden Amazon zudem vorwerfen, nicht ausreichend zu kooperieren.

Wie die Deutsche Welle weiter schreibt, wird den mutmaßlichen Drogenschmugglern vorgeworfen, Marihuana als Gewürz getarnt und in verschiedene Städte des Landes verschickt zu haben. Insgesamt geht es demnach um eine Tonne des Rauschmittels. Außer den beiden zuerst festgenommenen Männern sei eine weitere Person verhaftet worden. Weil der Drogenhandel über Amazon abgewickelt worden sei, seien vergangene Woche auch Angestellte des US-Konzerns verhört worden. Grundlage war demnach ein Gesetz gegen Drogenhandel.

Amazon dementierte, dass Manager des Unternehmens beschuldigt oder gar verhaftet worden wären, und versicherte, mit den Behörden zu kooperieren. Man wisse von keinen Führungskräften, die Teil der Ermittlungen seien. Es gebe Berichte über Drittanbieter, gegen die ermittelt würde, aber das könne man nicht bestätigen.

Für Amazon India sind die Vorgänge nun ein weiterer Rückschlag. Seit Wochen gibt es Kritik an dem Vorgehen des US-Konzerns in dem riesigen Land. Dabei war es bislang aber vor allem um Vorwürfe des Wettbewerbsbetrugs gegangen. Auf Basis öffentlich gemachter Dokumente hatte es geheißen, Amazon habe unter anderem erfolgreiche Produkte seiner Kooperationspartner identifiziert, um dann selbst Gleichartiges anzubieten. Gleichzeitig soll Amazon diese Angebote günstiger bepreist und bei der Produktsuche auf der Webseite hervorgehoben haben. Nach dem Bekanntwerden dieser Vorwürfe war es für Amazon auch in den USA noch einmal ungemütlicher geworden.

[Korrektur: 23.11.2021, 16:00 Uhr]

In einer früheren Fassung der Meldung stand, dass Amazon-Mitarbeiter festgenommen worden wären. Das ist nicht zutreffend und wurde entsprechend korrigiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

(mho)