Starlink: SpaceX in Indien ohne Lizenz, Regierung rät von Vorbestellungen ab

Seit einigen Wochen kann Starlink auch in Indien vorbestellt werden, Tausende haben das getan. SpaceX hat aber gar nicht die nötige Lizenz, warnt die Regierung.

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(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)

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Indiens Regierung hat Menschen im eigenen Land davon abgeraten, eine Vorbestellung für das Satelliteninternet Starlink von SpaceX abzugeben. Das US-Unternehmen habe nicht die nötige Lizenz für den Betrieb des Angebots auf dem Subkontinent und sei aufgefordert worden, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. Starlink solle umgehend damit aufhören, Reservierungen entgegenzunehmen, heißt es in einem Tweet des Telekommunikationsministeriums. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hatte Starlink das eigene Geschäft am 1. November in Indien angemeldet und damit begonnen, Vorbestellungen zu akzeptieren. 5000 seien bereits verkauft worden, bis Ende 2022 sollen dort 200.000 Empfangsantennen ausgeliefert werden.

Indiens Regierung hatte bereits im April eine Untersuchung in die Wege geleitet, um zu ermitteln, ob Starlink gegen irgendein Gesetz des Landes verstößt. Wie die Economic Times damals berichtet hatte, war der Schritt erfolgt, nachdem Vertreter verschiedener Tech-Konzerne – darunter auch Amazon – Indiens Regierung aufgefordert hatten, Starlink den Vorverkauf des eigenen Satelliteninternets wegen fehlender Lizenzen zu untersagen. Amazon arbeitet mit dem Projekt Kuiper an einem Konkurrenzangebot zu Starlink, noch ist dafür aber kein einziger Satellit ins All gebracht worden. Starlink hat dagegen bereits Zehntausende zahlende Kunden, der Betatest ist inzwischen abgeschlossen.

SpaceX baut Starlink seit Ende 2019 auf und will darüber Regionen einen Internetzugang liefern, die über konventionelle Technik nicht wirtschaftlich anzubinden sind – Indien dürfte dafür ein besonders interessanter Markt sein. Um über Starlink online zu gehen, braucht es nicht mehr als eine kleine Antenne, die sich mit den Satelliten verbindet, einen WLAN-Router liefert SpaceX mit. Wo das Angebot bereits verfügbar ist, werden einmalig 499 US-Dollar (beziehungsweise Euro) plus Versandkosten fällig. Monatlich kostet der Internetzugang dann 99 US-Dollar (Euro). Kritik gibt es unter anderem von Astronomen und Astronominnen, die angesichts der Pläne für weitere Mega-Konstellationen um den Nachthimmel fürchten.

(mho)