Windkraftbranche will schnelleren Ausbau der Offshore-Windkraft

Die Ziele der Bundesregierung für den Ausbau der Windkraft auf See finden fünf Organisationen der Branche gut. Nun müsse aber auch schnell gehandelt werden.

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Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee.

(Bild: Deutsche Windquard, Stand Mitte 2020)

Lesezeit: 2 Min.

Die deutsche Windkraftbranche begrüßt den von der neuen Regierungskoalition angestrebten Ausbau der Windkraftwerke auf See, die Zielvorgabe von 30 GW bis 2030 sei richtig. Diese müssen nun umgehend Eingang in das Wind-auf-See-Gesetz finden, um weitere Zeitverluste zu vermeiden, fordern fünf Organisationen der Branche. Schließlich habe wegen "falsch gesetzter politischer Rahmenbedingungen fand im Gesamtjahr 2021 kein Zubau von Windenergieanlagen in der deutschen Nord- und Ostsee" stattgefunden.

Momentan sind 1501 Anlagen mit einer Leistung von 7770 MW am Netz. Nun seien frühzeitigere Ausschreibungen von Flächen erforderlich, um den Ausbau gleichmäßiger als bisher geplant zu verteilen, schreiben BWE, BWO, VDMA Power Systems, WAB und die Stiftung Offshore-Windenergie. Dabei müssten geplanten Ausschreibungsmengen schnellstmöglich deutlich erhöht werden, um das vorhandene Innovationspotenzial sowie die Beschäftigung und Wertschöpfungskette in Deutschland zu erhalten und auszubauen. Auch müssten die Flächenpotenziale in deutschen Gewässern voll ausgeschöpft werden.

Am Ende des Jahrzehnts könne es sonst einen Ausbaustau geben, der zu Engpässen in der Lieferkette führen könnte und die Kapazitätsplanung der Industrie vor Herausforderungen stellen würde, meinen die Organisationen; schließlich hätten auch andere Märkte ihre Ausbauziele erhöht. Ebenfalls helfen könne es, wenn innovative Konzepte schnell umgesetzt werden. Dazu zählt die Windbranche, bei den Offshore-Wind-Netzanbindungen schon früher als bisher geplant mit dem Bau der Systeme mit 2 Gigawatt (GW) zu beginnen.

Die Bundesregierung sollte frühzeitig klären, welchen zusätzlichen Offshore-Wind-Ausbaubedarf das auf 10 GW erhöhte Ziel für die Elektrolysekapazität für grünen Wasserstoff notwendig macht. Der Regulierungsrahmen für grünen Wasserstoff bedürfe gemeinsam abgestimmter Vorgaben in Deutschland und Europa, um den Markthochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft wirtschaftlich möglich zu machen. Dafür müsse auch die Infrastruktur wie Strom- und Gasnetze für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in Nord- und Ostsee auszubauen.

Die Behörden sollten personell verstärkt werden, damit Genehmigungsverfahren beschleunigt werden können, fordern die Organisationen weiter. Dabei könne es auch sinnvoll sein, auch auf externe Expertise zu bauen. Und um für den geplanten langfristigen Ausbau der Offshore-Windenergie über die notwendigen Fachkräfte zu verfügen, müssten die betreffenden Studienangebote optimiert sowie Aus- und Weiterbildungsangebote unterstützt und beworben werden.

(anw)