Klimawandel: 2021 auch laut NASA 1,1 Grad wärmer als vor der Industralisierung

Die globalen Temperaturen steigen und steigen. Auch wenn im Vorjahr kein neuer Rekord erreicht wurde, ist die Tendenz klar, sagt auch die NASA.

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(Bild: Elizabeth A.Cummings/Shutterstock.com)

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Das vergangene Jahr war das sechstheißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 und bereits das 45. Jahr infolge, das wärmer war als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Das haben Experten und Expertinnen der US-Weltraumagentur NASA und des US-Wetterdiensts NOAA jetzt ermittelt. Sie kommen damit nur im Detail auf andere Werte als ihre Kolleginnen und Kollegen beim EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Die globale Durchschnittstemperatur lag laut NASA und NOAA im vergangenen Jahr 1,1 Grad Celsius über dem Mittel des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Wissenschaft lasse keinen Platz für Zweifel: "Der Klimawandel ist die existenzielle Bedrohung unserer Zeit", ordnet NASA-Chef Bill Nelson die Zahlen ein.

Die Abweichung der globalen Durchschnittstemperaturen vom langjährigen Mittel

(Bild: NOAA NCEI)

Aus den jetzt vorgestellten Daten geht darüber hinaus hervor, dass die vergangenen acht Jahre alle zu den zehn heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen gehören. In den obersten Bereichen der Ozeane war 2021 so viel Wärme gespeichert, wie noch nie zuvor in den vergangenen Jahrzehnten. In der Arktis ging das Meereis demnach auf die neuntkleinste Fläche zurück, die wir je beobachtet haben. Auch bei den regionalen Durchschnittstemperaturen haben NASA und NOAA keine neuen Rekorde ermittelt, aber jeweils landen die Temperaturen in den Top 10. Der Gesamttrend der globalen Klimaerwärmung wird damit einmal mehr bestätigt. Dass die Zahlen in Details von denen anderer Organisationen abweicht, liegt unter anderem an der Methodik, aber auch am jeweiligen Datenmaterial. Das ändere aber nichts daran, dass die allgemeine Tendenz deutlich zutage trete.

Dass 2021 wieder zu den heißesten Jahren überhaupt gehörte, dabei aber keinen neuen Rekord erreicht hat, hatten vor wenigen Tagen bereits Verantwortliche von Copernicus erklärt. Auch sie hatten ermittelt, dass die globale Durchschnittstemperatur zuletzt 1,1 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag. In der Wissenschaft gilt als Konsens, dass katastrophale Klimafolgen nur abgewendet werden können, wenn sich die Erde nicht stärker erhitzt als 1,5 Grad Celsius. Die Bekanntgabe der Zahlen der großen US-Organisationen fällt jetzt mit einer extremen Hitzewelle in Argentinien zusammen, wo gegenwärtig Sommer herrscht. Im Großraum Buenos Aires waren bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius Hunderttausende ohne Elektrizität, berichtet unter anderem der Spiegel.

(mho)