Milliardenflop: Nvidia gibt ARM-Übernahme angeblich auf

Zu viel Druck von den Kartellbehörden: Nvidia soll intern bereits mitgeteilt haben, dass die ARM-Übernahme nicht durchgeht.

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(Bild: Shutterstock.com/Ascannio)

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Nvidia stellt offenbar die Bemühungen ein, den Chiparchitekturentwickler ARM zu übernehmen. Intern ist demnach schon klar, dass die weltweiten Kartellbehörden dem 40 Milliarden US-Dollar teuren Deal nicht zustimmen werden. Spätestens China soll sich aus Angst, innerhalb des Handelskonflikts mit den USA Zugriff auf aktuelle ARM-Architekturen zu verlieren, querstellen.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen. Zahlreiche ARM-Lizenznehmer haben sich längst negativ zu einer ARM-Übernahme seitens Nvidias geäußert, darunter Branchenriesen wie Google, Microsoft und Qualcomm. Das Problem: Nvidia ist selbst ein ARM-Kunde, etwa für den Supercomputer-Prozessor Grace, und müsste die ARM-Architekturen sowie entsprechende CPU-Kerne an die direkte Konkurrenz lizenzieren.

Vergangenes Jahr wuchs bereits der Druck durch die Behörden – die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) etwa klagte im Dezember 2021 gegen den Kauf, was die Übernahme weitere Monate in die Länge zieht. Ursprünglich wollten Nvidia und ARMs bisheriger Inhaber SoftBank den Deal bis März 2022 abschließen, wofür sie untypisch lange 1,5 Jahre einplanten.

Der Übernahmevertrag vom September 2020 enthält derweil eine Klausel, wonach Nvidia bis zum September 2022 Zeit hat, den Deal bei den Behörden durchzuboxen. Geschieht das nicht, behält SoftBank eine Anzahlung in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar. Das entspricht in etwa einem halben Quartalsgewinn bei Nvidia.

Kommt die Übernahme mit Nvidia nicht zustande, erscheint ein Börsengang bei ARM am wahrscheinlichsten. Unter anderem Qualcomm und Samsung sollen an einer Beteiligung interessiert sein.

(mma)