Abgas-Skandal: Mercedes-Benz droht Strafe in Südkorea

Südkorea wirft Mercedes-Benz vor, eine Software zur Manipulation der Abgasnachbehandlung eingesetzt zu haben. Damit sei der reale NOx-Ausstoß höher als erlaubt.

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Mercedes-Stern

(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 2 Min.

Mercedes-Benz soll in Südkorea wegen falscher Angaben zu den Emissionswerten bei Dieselautos eine Geldstrafe von 20,2 Milliarden Won (umgerechnet derzeit etwa 14,7 Millionen Euro) zahlen. Südkoreas Wettbewerbsbehörde warf dem deutschen Autohersteller vor, in den Fahrzeugen verbotene Software zur Manipulation der Abgasnachbehandlung eingebaut zu haben. Der Ausstoß von Stickoxiden sollen nicht den Vorschriften entsprochen haben. Die Kommission für Fairen Handel (FTC) rief die Mercedes-Benz AG sowie Mercedes-Benz Korea auf, korrigierende Maßnahmen zu ergreifen.

Mercedes-Benz erklärte, mit den Behörden zu kooperieren und ihnen seine Sicht dargelegt zu haben. Da die Entscheidung noch nicht schriftlich vorliege, könne man sich nicht weiter dazu äußern. Der Hersteller soll laut der FTC fälschlicherweise damit geworben haben, dass die Fahrzeuge gemäß der Euro-6-Abgasnorm den Stickoxidausstoß um 90 Prozent reduzieren könnten. Mercedes-Benz habe damit zwischen April 2012 und November 2018 geworben. Betroffen seien 15 Dieselmodelle.

Die dabei verwendeten Systeme zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR) hätten sich im normalen Fahrbetrieb nach 30 Minuten deutlich verschlechtert, hieß es. Die Autos hätten um bis 14-Mal mehr Stickoxide ausgestoßen als von den südkoreanischen Umweltregulierungen erlaubt sei. Die FTC wies Angaben des Herstellers zurück, wonach die Werbung mit der Verringerung des Stickoxidausstoßes um 90 Prozent bloß eine gängige Phrase sei, die von der Industrie und der Forschung verwendet werde.

Vor zwei Jahren hatte Südkoreas Umweltministerium dem damals noch unter dem Namen Daimler firmierenden Autohersteller wegen des Einbaus verbotener Software in Dieselautos mit einem Bußgeld von 77,6 Milliarden Won belegt. Das Unternehmen kündigte damals Widerspruch gegen die Entscheidung an. Das Verfahren betraf demnach Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 6b, deren Produktion spätestens Mitte 2018 eingestellt worden sei.

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(mfz)