E-Auto: Kupferhütte Aurubis baut Pilotanlage für Recyling von Li-Ionen-Batterien

Aurubis positioniert sich auf dem Wachstumsmarkt Batterierecycling und testet jetzt die Abläufe für eine kommerzielle Anlage, die in fünf Jahren entstehen soll.

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Black Matter

Black Matter, Nickel, Kobalt und Lithium

(Bild: Aurubis)

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Nach erfolgreichen Tests des Prozesses im Labormaßstab nimmt Aurubis eine Pilotanlage für Batterierecycling am Standort Hamburg in Betrieb. Die modular aufgebaute Anlage gewinnt die Metalle Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit aus der "Black Matter", die im Jargon der Fachleute geläufige Bezeichnung für zu Pulver gemahlene Lithium-Ionen-Batterien. Die in einem sogenannten hydrometallurgischen Prozess wiedergewonnenen Metalle können anschließend für neue Batterien oder andere Produkte verwendet werden.

Die Hauptverwendung dürfte für die kommenden Jahre allerdings die Herstellung neuer Traktionsbatterien für Elektroautos sein, die einen kräftig wachsenden Anteil am Gesamtbestand der Autos haben. Der damit stark steigende Bedarf an Rohstoffen für Lithium-Ionen-Batterien wird schon wegen der begrenzten natürlichen Vorkommen der Materialien in zunehmendem Maße aus Altbatterien stammen müssen. Damit ist Batterierecycling ein Zukunftsmarkt mit großem Wachstumspotenzial.

Nach einer Phase des Erkenntnisgewinns will Aurubis daher möglichst bald eine Batterierecycling-Anlage im industriellen Maßstab zu bauen und rechnet dafür mit einer Investition von etwa 200 Millionen Euro. Angepeilt ist dabei ein zeitlicher Rahmen von fünf Jahren.

Im Februar hat das Unternehmen bereits den Bau einer Anlage zur Extraktion von Nickel aus dem Batterieelektrolyten angekündigt. Für diese Recyclinganlage für E-Auto-Batterien will Aurubis 70 Millionen Euro ausgeben. Aurubis beschäftigt mehr als 7000 Mitarbeiter, die jährlich über eine Million Tonnen Kupferkathoden und andere Kupferprodukte produzieren.

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