Fossile Energie: USA helfen der EU, bis 2027 von Russland unabhängig zu werden

Spätestens in fünf Jahren sollen keine fossilen Energieträger mehr aus Russland in die EU kommen. Die USA will dabei mit der EU kooperieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 178 Kommentare lesen

(Bild: European Union, Aurore Martignoni)

Lesezeit: 2 Min.

Die EU soll möglichst schnell von russischen Energieträgern unabhängig werden. Dabei wollen ihr die USA beistehen und noch in diesem Jahr zusätzlich 15 Milliarden m³ Flüssigerdgas (LNG) liefern. Zudem richten die EU-Kommission und die USA eine Task Force ein, die die Zusammenarbeit der beiden Partner regeln und umsetzen soll. Im Jahr 2027 soll so die EU nicht mehr von russischen fossilen Brennstoffen abhängig sein.

"Wir bemühen uns gemeinsam um eine stabile, erschwingliche, zuverlässige und saubere Energieversorgung für die Bevölkerung und die Unternehmen in der EU und ihren benachbarten Partnerländern", heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission (PDF). "In diesem Rahmen nehmen wir eine sofortige Zusammenarbeit auf, um ein angemessenes Maß an Gasspeicherung zu gewährleisten und so das Ziel der Energieversorgungssicherheit in Notfällen noch vor dem nächsten Winter und dem darauffolgenden Winter zu erreichen."

Die EU-Kommission will zusammen mit den Mitgliedstaaten sicherstellen, dass es mindestens bis 2030 eine stabile Nachfrage nach zusätzlichem LNG aus den Vereinigten Staaten in Höhe von ca. 50 Milliarden m³ pro Jahr geben wird. Auf der anderen Seite verpflichten sich die USA dazu, ein günstiges Regelungsumfeld für zusätzliche LNG-Ausfuhrkapazitäten aufrechtzuerhalten

Aus Russland wurden 2021 etwa 155 Milliarden m³ Erdgas in die EU eingeführt, rund 45 Prozent des gesamten Gasbedarfs. Die EU-Kommission geht davon aus, dass zwei Drittel der Importe aus Russland noch in diesem Jahr eingespart werden können. Dazu muss allerdings die LNG-Infrastruktur ausgebaut werden, Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bereits drei Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine den Bau von zwei LNG-Terminals angekündigt.

Die nun initiierte Task Force will sich unter anderem darum kümmern, dass die LNG-Infrastruktur und die damit verbundenen Pipelines weniger Treibhausgase ausstoßen, indem sie mit erneuerbarer Energie betrieben und Methanleckagen beseitigt werden. Zudem soll die neu errichtete Infrastruktur für Wasserstoff vorbereitet sein. Es soll auch sichergestellt werden, dass das Erdgas weniger CO₂-intensiv und weniger davon verbraucht wird.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die USA und die EU haben neben der Energiesicherheit nämlich auch vereinbart, weiterhin das Ziel zu verfolgen, bis 2050 klimaneutral zu werden und den Anstieg der globalen Temperatur gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter auf 1,5 °C zu begrenzen. Auch diese Strategien und Technologien würden dazu beitragen, die EU von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig zu machen.

(anw)