Statistik der Woche: Was macht der Ukraine-Krieg mit den Rohstoffpreisen?

Ein Krieg mitten in Europa – und die Kosten für Energie und andere Rohstoffe spielen verrückt. Unsere Infografik zeigt, was hier gerade passiert.

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Rohstoffe
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Rohstoffe wie Kohle, Aluminium, Öl oder Gold sind zuletzt deutlich teurer geworden. Das zeigt die Infografik von Statista und MIT Technology Review auf Basis von Daten der World Bank. So ist der Preis für Kohle aus Südafrika im Zweijahreszeitraum um rund 133 Prozent gestiegen. Aktuell bezieht Deutschland nur einen kleinen Teil seiner Kohleimporte aus Südafrika – könnte dies bald intensivieren, um die Lieferungen aus Russland zu verringern.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

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Der russische Überfall auf die Ukraine setzt die Preise vieler Rohstoffe weiterhin unter Druck. So ist das russische Unternehmen RUSAL einer der größten Aluminiumhersteller der Welt. Aluminium hat sich im genannten Zeitraum bereits um 74 Prozent verteuert.

Die wachsenden Ängste vor einer Eskalation mit unkalkulierbarem Ausgang treiben auch den Goldpreis. Das Edelmetall bleibt auch in Krisenzeiten weitestgehend stabil. Noch dazu verspricht Gold zumindest einen Teil der kriegsbedingten Kursverluste an den Börsen zu kompensieren.

Mit den Preisen für Rohstoffe steigen auch die Verbraucherpreise für Haushaltsenergie, Heizöl und Kraftstoffe. So legten die Preise für Haushaltsenergie binnen eines Jahres um 21 Prozent zu. Hierzu zählen die Preise für Strom, Gas und andere Brennstoffe. Die Preise für Heizöl und Kraftstoffe stiegen im selben Zeitraum sogar um 30 Prozent. Der Gesamtindex der Verbraucherpreise ohne Energie stieg dagegen lediglich um 3,2 Prozent.

In Folge der russischen Invasion der Ukraine wenden sich immer mehr Länder weltweit von Ressourcenlieferungen aus Russland ab - das betrifft vor allem Gas und Erdöl. Damit die Versorgung mit dem wichtigen fossilen Brennstoff nicht zur Neige geht, müssen nun andere Länder die Lücke füllen. Deutschland hat das Gros des importierten Öls bisher aus Russland bezogen, eine Neuorientierung steht jedoch bevor.

Aktuell liegen rund 108 Milliarden Barrel Erdölreserven in Russland, wie Daten von BP zeigen. Etwa sechs Prozent der weltweiten Ölreserven schlummern unter der Erde der russischen Föderation. Eine Knappheit des Brennstoffs muss diese also trotz der wirtschaftlichen Isolation nicht befürchten. Weltweit rangiert die Menge des in Russland gespeicherten Erdöls auf dem sechsten Platz.

Die weltweit größten Reserven befinden sich in Venezuela – dort waren es im Jahr 2020 rund 304 Milliarden Barrel (18 Prozent der globalen Reserven). Ähnlich viel vom "schwarzen Gold" besitzt Saudi-Arabien (298 Milliarden Barrel), gefolgt von Kanada (168 Milliarden Barrel), dem Iran (158 Milliarden Barrel) und dem Irak (145 Milliarden Barrel).

(bsc)