Den Mond fest im Blick: NASA will 2023 fast 26 Milliarden US-Dollar

US-Präsident Biden hat den nächsten Budgetvorschlag für die NASA vorgelegt und will vom Kongress noch einmal mehr Geld. Im Zentrum steht das Artemis-Programm.

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Aktuell wird die Riesenrakete SLS der NASA getestet, im Sommer soll sie erstmals starten.

(Bild: NASA/Joel Kowsky)

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Die US-Weltraumagentur NASA soll im nächsten Jahr fast 26 Milliarden US-Dollar erhalten, zwei Milliarden mehr als 2022. Das fordert US-Präsident Joe Biden vom US-Kongress im jetzt vorgelegten "Budget Request". Enthalten sind unter anderem einige deutliche Kostensteigerungen für Teile des Artemis-Programms, in dessen Rahmen 2025 Menschen auf dem Mond landen sollen. Allein dafür sind Ausgaben über sieben Milliarden US-Dollar im kommenden Jahr vorgesehen, dazu kommen weitere Milliarden unter anderem für die Entwicklung einer weiteren Mondlandefähre. Über zwei Milliarden US-Dollar sollen außerdem für Erdbeobachtungssatelliten ausgegeben werden. Zudem ist vorgesehen, die Ausgaben für die Entwicklung von ISS-Nachfolgern drastisch zu erhöhen.

Aus der Aufforderung an die Abgeordneten geht unter anderem hervor, dass die NASA weiterhin davon ausgeht, 2025 auf dem Mond zu landen. Der NASA-Generalinspekteur hatte an dem Zeitplan zuletzt starke Zweifel. Die Rückkehr zum Mond soll auf der Mission Artemis-3 erfolgen, bei der nachfolgenden Mission sollen dann Astronauten und Astronautinnen zur geplanten Raumstation Gateway im Mondorbit fliegen. Die zweite bemannte Mondlandung soll dann auf Artemis-5 erfolgen, aktuell geplant für 2028. Auf den nachfolgenden Artemis-Missionen sollen danach jedes Jahr Menschen auf dem Erdtrabanten landen, plant die US-Weltraumagentur. Ab 2031 soll dann eine Wohnstätte dort errichtet werden.

Mit 780 Millionen US-Dollar will die NASA im kommenden Jahr den geplanten Aufbau der Raumstation im Mondorbit vorantreiben, die zu einem integralen Bestandteil des Artemis-Programms werden soll. Außerdem sind über drei Milliarden US-Dollar für die Planetenforschung vorgesehen, unter anderem für die Raumsonde Europa Clipper, die den Eismond des Jupiter erforschen soll. Anderthalb Milliarden US-Dollar sollen unter anderem für die Arbeit am Nancy Grace Roman Space Telescope ausgegeben werden, das Weltraumteleskop soll 2026 starten. Für die Entwicklung privater Raumstationen, die Ende des Jahrzehnts die ISS beerben sollen, will die NASA im kommenden Jahr über 200 Millionen US-Dollar ausgeben können. Das ist mehr als doppelt so viel, wie in diesem Jahr.

Während die geplante Rückkehr zum Mond also immer näher rückt und die US-Regierung ihre Unterstützung dafür unterstreicht, wird es mit den bemannten Flügen zum Mars noch dauern. Jetzt geht man bei der US-Weltraumagentur davon aus, dass es in den 2040er-Jahren so weit ist, hieß es nun. Das Artemis-Programm ist auch als Vorbereitung dafür geplant, aber für bemannte Missionen zum Mars sind noch viele Fragen unbeantwortet. Äußerst erfolgreich läuft derweil die unbemannte Erforschung des Roten Planeten und hier will sich die NASA jetzt auf die Vorbereitung der Mission "Mars Sample Return" konzentrieren, die erstmals Bodenproben zur Erde bringen soll.

(mho)