Grafikkartenpreise sinken weiter: Die ersten Modelle zur Preisempfehlung

Spieletaugliche Grafikkarten kosten nicht mehr unbedingt ein Vermögen – erste Modelle von AMD und Nvidia halten sich sogar an die offiziellen Preisempfehlungen.

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(Bild: c't)

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Die deutschen Händlerpreise für Grafikkarten sind in den vergangenen Wochen weiter gesunken. Zumindest AMDs und Nvidias Topmodelle halten sich an die offizielle Preisempfehlung. Während das bei der GeForce RTX 3090 Ti aufgrund der ohnehin überzogenen UVP von 2250 Euro nicht schwer sein sollte, sind Herstellerkarten der Radeon RX 6900 XT teils um ein Drittel auf Preise ab 1080 Euro gefallen.

Eine vernünftigere, aber immer noch teure Nvidia-Option wäre die GeForce RTX 3080 Ti ab 1350 Euro – die Differenz zur GeForce RTX 3090 Ti macht dann schon fast wieder eine Oberklasse-Grafikkarte aus, die man in der nächsten Generation kaufen könnte. Denn wer jetzt kauft, sollte nicht vergessen, dass im kommenden Herbst die GeForce RTX 4000 und Radeon RX 7000 erwartet werden.

Links zum Preisvergleich finden Sie in der Tabelle unten im Reiter "aktuelle Preise".

In der Einsteigerklasse ist die Differenz zwischen Preisempfehlung und Händlerpreisen mit bis zu 15 Prozent ebenfalls nur noch gering, was aber auch an den von Anfang an hohen UVPs liegen mag: Interessierte müssen sich weiterhin damit abfinden, dass man Einsteigerleistung zu Mittelklassepreisen bekommt. Eine für Full-HD-Auflösungen taugliche GeForce RTX 3050 bekommt man so etwa ab 320 Euro. Die Radeon RX 6500 XT ist noch günstiger, erhält aufgrund der starken Einschränkungen und Kompromisse aber keine Kaufempfehlung.

Bluten muss weiterhin die Mittelklasse mit Preisdifferenzen von bis zu 30 Prozent. Aber auch hier sieht die Situation im April 2022 deutlich besser aus als einen Monat zuvor: Kosteten die GeForce RTX 3060 und Radeon RX 6600 XT im März noch fast 550 Euro, sind sie jetzt für weniger als 450 Euro zu bekommen. 1440p-Spielspaß bekommt man etwa mit der Radeon RX 6700 XT ab 630 Euro oder der GeForce RTX 3070 ab 685 Euro. Am Jahresanfang hätte man dafür mehr als 1000 Euro hinblättern müssen – unter diese Marke fiel zuletzt auch die GeForce RTX 3080.

Aktuelle Grafikkartenpreise im Vergleich zu AMDs und Nvidias Preisempfehlungen
Grafikkarte Ursprüngliche UVP Aktuelle UVP Aktuelle Preise (ab) Differenz aktuelle UVP - Handel
RTX 3090 Ti 2.250 € 2.250 € 2.300 € 2%
RTX 3090 1.500 € 1.650 € 1.850 € 12%
RTX 3080 Ti 1.200 € 1.270 € 1.350 € 6%
RTX 3080 700 € 760 € 970 € 28%
RTX 3070 Ti 620 € 650 € 770 € 18%
RTX 3070 500 € 550 € 685 € 25%
RTX 3060 Ti 400 € 440 € 570 € 30%
RTX 3060 330 € 330 € 430 € 30%
RTX 3050 280 € 280 € 320 € 14%
RX 6900 XT 1.000 € 1.085 € 1.080 € 0%
RX 6800 XT 650 € 705 € 900 € 28%
RX 6800 580 € 630 € 960 € 52%
RX 6700 XT 480 € 520 € 630 € 21%
RX 6600 XT 380 € 380 € 440 € 16%
RX 6600 340 € 340 € 370 € 9%
RX 6500 XT 210 € 200 € 220 € 10%

Die Preise sanken in den vergangenen Wochen weiter, obwohl die Kurse der Kryptowährung Ethereum nach einem Einbruch im Januar 2022 deutlich anzogen – Ethereum ist die fürs GPU-Mining beliebteste Kryptowährung. Derzeit hält sich der Kurs stabil bei mehr als 3000 Euro, im Jahresvergleich ein Plus von 70 Prozent.

Die Rechenleistung im Ethereum-Netz nahm in den ersten Monaten 2022 nur um wenige Prozent zu.

(Bild: Etherscan.io)

Mit dem anstehenden Wechsel auf ein neues Konsensverfahren ohne Mining ist die Zukunft von GPU-Mining allerdings ungewiss. Im Bestfall wäre der Mining-Markt gesättigt und selbst wenn nach der Ethereum-Umstellung eine neue Kryptowährung fürs Schürfen mit GPUs boomen sollte, würden Mining-Farmen nicht mehr den Grafikkartenmarkt leer fegen. Ein Anwärter wäre etwa die Kryptowährung Ravencoin. Die Rechenleistung im Ethereum-Netz wuchs seit Jahresanfang nur geringfügig nach zwei Jahren Leistungsexplosion.

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