Porsche investiert 75 Millionen US-Dollar in E-Fuels-Produktion

Der deutsche Sportwagenhersteller beteiligt sich an einem Unternehmen, das Produktionsanlagen für E-Fuels herstellt.

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Im September 2021 begann der Bau für die Pilotproduktionsanlage Haru Oni, die einmal so aussehen soll.

(Bild: Siemens Energy)

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Porsche investiert 75 Millionen US-Dollar (68,7 Millionen Euro) in die Holdinggesellschaft HIF Global, die Produktionsanlagen für E-Fuels entwickelt und baut. Dadurch erwirbt der deutsche Autohersteller eine Beteiligung an dem Unternehmen, das in Santiago de Chile ansässig ist. Wie hoch die Beteiligung ist, geht aus der Porsche-Mitteilung dazu nicht hervor, in Medienberichten ist von 12,5 Prozent die Rede.

HIF Global baut unter anderem die E-Fuels-Pilotanlage "Haru Oni" im chilenischen Punta Arenas. Daran ist neben Siemens Energy und ExxonMobil auch Porsche bereits beteiligt. Dort soll voraussichtlich ab Mitte 2022 die Produktion von E-Fuels aufgenommen werden, die aus Wasserstoff und CO₂ synthetisiert werden.

Diese synthetischen Kraftstoffe sollen einen nahezu CO₂-neutralen Betrieb von Verbrennungsmotoren ermöglichen. Der für die Synthese notwendige Strom soll nämlich aus Windkraftenergieanlagen gewonnen werden, die Siemens Energy liefert.

"Mit der Investition in die industrielle E-Fuels-Produktion baut Porsche sein Engagement für nachhaltige Mobilität weiter aus. Insgesamt belaufen sich unsere Investitionen in die Entwicklung und Bereitstellung der innovativen Technologie auf über 100 Millionen US-Dollar", erklärte Barbara Frenkel, Vorständin für Beschaffung der Porsche AG.

Außer als Kraftstoff für die Automobil-, Luftfahrt- und Schifffahrtindustrie sei die Produktion von E-Fuels auch für andere Bereiche interessant, heißt es weiter von Porsche. E-Methanol, das als Zwischenprodukt bei der Erzeugung von E-Fuels entsteht, könne etwa in der chemischen Industrie verwendet werden, wo es Rohstoffe fossilen Ursprungs ersetzen könne.

(Bild: Siemens Energy)

Porsche erforscht nach eigenen Angaben bereits seit Längerem den Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen. Die Tests im Labor und auf der Rennstrecke seien bisher erfolgreich verlaufen. Die E-Fuels aus Chile sollen zunächst im Motorsport eingesetzt werden, auch sei der Einsatz in den eigenen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bei der Erstbetankung in der Fabrik denkbar.

In HIF Global investieren neben Porsche während der aktuellen Finanzierungsrunde auch das chilenische Unternehmen Andes Mining & Energy (AME) sowie die US-Unternehmen EIG, Baker Hughes Company und Gemstone Investments in HIF Global. Insgesamt fließt ein Betrag im niedrigen dreistelligen Millionenbereich in HIF Global, geht aus einer Mitteilung hervor. AME bleibt Mehrheitsgesellschafter von HIF Global LLC. Das zusätzliche Kapital soll für die Entwicklung von industriellen eFuels-Anlagen in Chile, den USA und Australien verwandt werden. An diesen Standorten sei ein großes Angebot erneuerbarer Energien vorhanden.

(anw)