Hybrides Arbeiten: Apple holt Mitarbeiter trotz Protesten zurück ins Büro

Seit Montag müssen die Apple-Angestellten mindestens an einem Tag ihre Homeoffice aufgeben. Bald sollen es mindestens drei Tage werden.

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Apple Park

Hauptquartier von Apple.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Bei Apple endet in dieser Woche eine Ära: Nach rund zwei Jahren, in denen der Konzern die meisten Mitarbeiter im Homeoffice hatte, müssen diese seit dem 11. April mindestens einmal pro Woche ins Büro zurückkehren.

Dies ist nur der erste Teil eines längeren Projekts, das sogenanntes hybrides Arbeiten bei dem iPhone-Konzern einführen soll: Ab dem 2. Mai sollen die Mitarbeiter wieder mindestens zwei Tage und ab dem 23. Mai mindestens drei Tage im Büro sein. Wie die genaue Ausgestaltung aussieht, hängt aber vom jeweiligen Abteilungsleiter ab – dieser kann theoretisch auch beschließen, dass alle Mitarbeiter die ganze Zeit im Büro arbeiten müssen.

Apple-Chef Tim Cook begründet die Rückkehr ins Büro im März mit den Worten, dass es Dinge gebe, die Videokonferenzen einfach nicht ersetzen könnten. Zwar habe man im Homeoffice viel erreicht – so hat Apple in den vergangenen Jahren Rekordquartal um Rekordquartal hinter sich gebracht. Doch man habe "etwas Essentielles" vermisst: "Uns", so Cook. Die Rückkehr ins Büro sei deshalb ies sei "ein lange erwarteter Meilenstein" für viele Mitarbeiter und "ein positives Signal, dass wir uns wieder stärker mit den Kollegen auseinandersetzen können, die eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen".

Apple hatte zuvor das Ende der Homeoffice-Pflicht mehrfach verschoben, nachdem immer wieder neue Corona-Varianten aufgeflammt waren. Zudem hatte es mehrfach zum Teil massive Proteste gegen die "hybride Arbeit" gegeben. Andere Silicon-Valley-Firmen wie Facebook oder Twitter geben sich flexibler, erwägen gar, die Büropflicht ganz aufzugeben. Apples Ansatz bestimmt zudem sogar die Tage, in der man ins Büro kommen muss: Diese sollen ab dem 23. Mai Montag, Dienstag und Donnerstag sein, die meisten "Remote"-Tage wären also nur Freitag und Mittwoch. Das Ende der Homeoffice-Pflicht will Apple wohl weltweit umsetzen, beginnend mit den Vereinigten Staaten.

Der iPhone-Hersteller profitiert unterdessen selbst stark vom Homeoffice, weil dies die Verkäufe etwa von iPads und Mac ankurbelt. Gerade erst hatte Apple einen großen Werbefilm zum Thema publiziert, in dem eine Gruppe von Konzernmitarbeitern sich lieber selbständig macht, anstatt zwangsweise ins Büro zurückzukehren. Innerhalb Apples soll dieses Marketing zu Verstimmungen geführt haben: In einem Mitarbeiterkanal auf Slack, der sich für mehr Homeoffice ausspricht, fragten Angestellte, ob der Konzern sie wohl trolle.

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(bsc)