Vorstand: Bürokratie verzögert Bau der Brandenburger Chipfabrik [Update]
"Wir haben jetzt manchmal das Problem, die Geduld unserer Investoren nicht überzustrapazieren", meinte der Chef des Chipfabrik-Betreibers Communicant.
Der Bau der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) ist nach Auffassung der Betreiber des Hightech-Projektes durch bürokratische Hemmnisse ins Stocken geraten. "Wir haben alleine in Umweltfragen inzwischen 48 Behörden kontaktiert. Das ist zeitaufwendig und schwierig zu handhaben", sagte der Vorstandsvorsitzende des Projektbetreibers Communicant, Dirk Obermann, am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Standort Deutschland". Auf der Baustelle des Prestigeprojektes im äußersten Osten der Bundesrepublik stehen seit Monaten die Kräne still.
"Wir haben jetzt manchmal das Problem, die Geduld unserer Investoren nicht überzustrapazieren", sagte Obermann. Es sei unwahrscheinlich schwer, die in Frankfurt (Oder) entwickelte neue Chip-Technik in neue Arbeitsplätze umzuwandeln, sagte der Communicant-Aufsichtsratsvorsitzende Abbas Ourmazd in einer Live-Schaltung der Sendung auf die Großbaustelle. "Wir brauchen noch mehr Unterstützung", forderte Ourmazd.
Mittlerweile wurde bekannt, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am 14. August den Grundstein für die Chipfabrik legen wird. "Dieser Besuch ist ein wichtiges Signal für das Projekt und die gesamte Region Ostbrandenburg", sagte Obermann am hetutigen Donnerstag in der Oderstadt. Mit der Grundsteinlegung kommt nach monatelangem Zittern eines der wichtigsten Industrie-Vorhaben in den neuen Bundesländern wieder in Schwung.
Produziert werden sollen in dem Werk vor allem Chips für die Kommunikationsindustrie im SiGe:C-Verfahren (Silizium-Germanium-Kohlenstoff), das Motorola in Zusammenarbeit mit dem Institut für Halbleiterphysik (IHP) aus Frankfurt (Oder) entwickelt hat. (dpa) / (jk)