Tarifverhandlungen mit der Telekom vor dem Durchbruch

Die Telekom besserte ihr bisheriges Angebot deutlich nach. Die Einkommen der knapp 130.000 Telekom-Beschäftigten sollen am 1. Juli um 4,1 Prozent steigen.

vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom hat es am Freitagabend in Berlin Bewegung gegeben. Die Telekom besserte ihr bisheriges Angebot deutlich nach. Die Einkommen der knapp 130.000 Beschäftigten sollen am 1. Juli um 4,1 Prozent steigen. Am 1. Mai 2003 soll dann nochmals eine Erhöhung von 3,2 Prozent dazu kommen. Damit standen die Gespräche in der vierten Runde vor dem Durchbruch. Die Entscheidung wird noch für den Abend erwartet.

Mit dem neuen Angebot kam die Telekom der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di entgegen. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren waren darin allerdings zwei so genannte Leermonate enthalten. Das Gesamtvolumen wurde in Verhandlungskreisen mit rund 3,5 Prozent angegeben. Dabei hieß es heute zunächst in einer Mitteilung von ver.di, die "Verhandlungen mit der Telekom gestalten sich außerordentlich zäh".

ver.di war mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Die Telekom hatte in den bisherigen Runden eine zweistufige Erhöhung von 3,8 und 3,0 Prozent geboten.

Auf beiden Seiten herrscht Zuversicht, dass der Tarifstreit beigelegt werden kann. "Es spricht ganz viel dafür, dass es zu einer Einigung kommt", heißt es aus den Reihen der Gewerkschaft. Telekom-Sprecher Stephan Broszio hatte schon am Vormittag gesagt: "Es besteht eine große Chancen, fertig zu werden." Nach einer erneuten Verhandlungsrunde, bei der es noch um andere Fragen ging, stand am Abend eine Sitzung der Großen Tarifkommission der Gewerkschaft auf dem Programm. Dort könnte eine Einigung besiegelt werden.

Die Verhandlungen in einem Berliner Hotel hatten sich nach dem Auftakt am Donnerstag bis tief in die Nacht gezogen. Dabei suchten beide Seiten in zahlreichen Sondierungsgesprächen nach einem Kompromiss. Am Vormittag präsentierte die Telekom dann in einem "Sondierungspapier" ihre Vorschläge. Auf der Seite der Telekom leitet Personalvorstand Heinz Klinkhammer die Gespräche. Verhandlungsführer der Gewerkschaft ist Rüdiger Schulze.

Wegen der Tarifauseinandersetzung hatte es in den vergangenen Tagen bei der Telekom mehrfach Warnstreiks gegeben. Am Donnerstag legten nach Gewerkschaftsangaben bundesweit rund 10.000 Beschäftigte die Arbeit nieder. Am Freitag kam es zu keinen neuen Protesten. (dpa) / (anw)