Bezahl-Musik von allen Labels online
Die amerikanischen Musik-Labels wollen sich zusammenraufen: In Kürze wollen die Download-Dienste MusicNet und PressPlay Musik aller fünf großen Platten-Labels anbieten.
Bei welchem Label hat Jennifer Lopez unterschrieben? Wer hat Jah Wobble unter Vertrag? Prinzipiell sollte Musik-Fans das egal sein dürfen, doch bislang haben die größten beiden legalen Musik-Download-Sites MusicNet und PressPlay nur Künstler ihrer eigenen Plattenfirmen im Angebot -- wer die freie Auswahl aus dem Fundus der fünf "Major Labels" haben wollte, musste beide Dienste abonnieren.
Das soll bald ein Ende finden: MusicNet und PressPlay verhandeln gerade darüber, Inhalte der jeweils anderen Seite anzubieten. MusicNet wird von Warner Music, Bertelsmann Music Group (BMG) und EMI bestückt; hinter PressPlay stecken Sony Music und Vivendi Universal.
PressPlay hatte bereits vor Monaten ein Lizenzabkommen mit EMI abgeschlossen und kündigte gestern einen Vertrag mit BMG an. Auch Warner Music scheint sich nicht mehr gegen einen Deal zu sträuben. Derweil hat sich MusicNet mit Universal geeinigt. Die Chancen scheinen gut, in Kürze auch einen Vertrag mit Sony unter Dach und Fach zu bekommen, berichtet das Wall Street Journal mit Bezug auf ungenannte Quellen.
Parallel zum erweiterten Angebot arbeiten die Download-Dienste angeblich auch an neuen Konditionen für ihre Mitglieder, darunter "permanente Downloads", die nicht mehr verfallen und auch auf CD gebrannt werden können. Diese Angebote seien bis zum Jahresende zu erwarten.
Deutsche Anwender dürfte die Nachricht relativ kalt lassen: MusicNet ebenso wie PressPlay akzeptieren derzeit nur US-Kunden; Europäern bleibt als legale Download-Initiative nur das umstrittene Weblisten.com. (ghi)