Designierter Chef von Navision Deutschland kommt doch nicht
Der designierte Deutschland-Chef fĂĽr Microsoft Business Solutions John Frederiksen hat den Job noch vor seinem Antritt ausgeschlagen.
John Frederiksen, der designierte Deutschland-Chef für Microsoft Business Solutions, die auch das dänische Softwarehaus Navision umfassende Microsoft-Sparte, hat den Job noch vor seinem Antritt ausgeschlagen. Der 49-jährige Däne ist seit 1994 mit Navision verbunden und hatte bis 1997 das Kunststück fertig gebracht, die Verkaufszahlen im Heimatland binnen drei Jahren zu verdreifachen.
Nach der Übernahme von Navision durch Microsoft avancierte Frederiksen letztes Jahr zum Regional Vice President für Nordamerika, Großbritannien und Südafrika. Im Juli hieß es, ab September würde er nach Europa zurückkehren, um von Hamburg aus die Geschäfte in Navisions weitaus wichtigsten Absatzgebiet Deutschland zu leiten. Eigentlich eine steile Karriere -- nur dass der Vertriebskünstler, dem man einen Führungsstil mit viel Spielraum für seine Untergebenen nachsagt, jetzt persönliche Gründe ins Feld führte, den neuen Job doch lieber nicht zu übernehmen.
Im Moment kann man nur spekulieren, ob sich Frederiksen mit Kollegen in der Microsoft-Spitze verkracht hat, ob vielleicht doch ein anderer Führungsstil für die dänische Softwareschmiede erwünscht ist, oder ob noch andere, vielleicht ganz bedeutungslose Gründe im Busch sind. Doch zur Bildung einer homogenen Geschäftseinheit aus dem bislang gar nicht an Microsoft erinnernden Navision, dem vorletztes Jahr übernommenen Unternehmens-Softwarehaus Great Plains und weiteren Zutaten ist auch eine Angleichung der Führungsstile erforderlich. Es bleibt abzuwarten, welche Marschrichtung sich durch die Besetzung der Schlüsselpositionen im neuen Sparten-Management abzeichnen wird. Bis auf Weiteres bleibt Navision Deutschland jetzt jedenfalls unter den Fittichen des Altvorderen Lars Damsgaard Andersen. (hps)