Schnellere Xeons für Multiprozessor-Server

Die Xeon-MP-Familie erhält Zuwachs: Intels teuerste 32-Bit-CPUs für Server mit vier und mehr Prozessoren sind ab sofort mit bis zu 2 GHz Taktfrequenz und 2 MByte Level-3-Cache zu haben.

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Die Xeon-MP-Familie erhält Zuwachs: Intels teuerste 32-Bit-CPUs für Server mit vier und mehr Prozessoren sind ab sofort mit bis zu 2 GHz Taktfrequenz und 2 MByte Level-3-Cache zu haben.

Den unter dem Codenamen Gallatin entwickelten Kern der neuen MP-Xeons mit 240 Millionen Transistoren fertigt Intel in einem 0,13-µm-Prozess; die maximal 1,6 GHz schnellen Vorgänger mit Foster-Kern wiesen noch 0,18-µm-Strukturen auf und enthielten höchstens 1 MByte L3-Cache. Weil es sich bei diesem Pufferspeicher um einen Exklusiv-Cache handelt, der den Inhalt des L2-Cache repliziert, beträgt die effektive Vergrößerung des Pufferspeichers beim Foster-Kern maximal 768 KByte (256 KByte L2-Cache) und beim Gallatin 1,5 MByte (512 KByte L2).

In den bis zu 2,8 GHz schnellen Xeons für Dual-Prozessor-Server und Workstations (Xeon DP) kommt schon seit Anfang des Jahres der 0,13-µm-Kern namens Prestonia mit 512 KByte L2-Cache zum Einsatz; diese Prozessoren sollen auch bald mit einer FSB533-Schnittstelle zu haben sein. Außer im IBM-Server x440 laufen diese Xeons aber nur als Paar. Dafür sind die DP-Xeons jeweils nicht viel teurer (laut Listenpreis) als ein Pentium 4 gleicher Taktfrequenz.

Für Multiprozessor-Maschinen verkauft Intel die MP-Xeons mit zusätzlichem L3-Cache; aus diesen Prozessoren bauen Firmen wie IBM, Fujitsu-Siemens oder Unisys Server mit bis zu 32 Prozessoren.

Chipsätze für bis zu vier Xeon-MP-Prozessoren liefert ServerWorks (Grand Champion HE), für größere Server entwickeln die Hersteller meist eigene Produkte wie IBM den "Summit" (Enterprise X-Architecture) oder Compaq den F8.

Laut Intel soll der 2-GHz-Gallatin in Datenbanken und Business-Anwendungen bis zu 38 Prozent mehr Leistung bringen als sein Vorgänger mit 1,6 GHz Taktfrequenz und 1 MByte L3-Cache. Fujitsu-Siemens will bis zum Jahresende 2002 die Primergy-Server H450, R450 und T850 mit den 2-GHz-Prozessoren anbieten und verspricht im Benchmark TPC-C auf den 4-Prozessor-Maschinen eine Leistung von etwa 68.000 tpm_C, rund 29 Prozent mehr als bei den 1,6-GHz-Systemen. Auch Dell will beispielsweise den PowerEdge 6650 mit den Gallatins beschleunigen.

Intel nennt 1000-Stück-OEM-Preise von 3692 US-Dollar für den "Intel Xeon Processor MP at 2 GHz with 2 MByte of integrated L3-Cache" (so die offizielle Produktbezeichnung), 1980 US-Dollar für den Xeon MP 1,90 GHz mit 1 MByte L3-Cache und 1177 US-Dollar für die Ausführung mit 1,50 GHz und ebenfalls 1 MByte L3-Cache.

Mit den Xeons greift Intel vor allem den Konkurrenten Sun an; Intel listet einige Benchmarks von 4- und 8-CPU-Maschinen, nach denen die Xeon-Systeme deutlich schneller arbeiten als zurzeit lieferbare Sun-Fire-Server mit vier oder acht UltraSPARC-Prozessoren. Nach IDC-Analysen sollen 74 Prozent aller im zweiten Quartal 2002 verkauften 4-Wege-Maschinen mit Xeons bestückt gewesen sein; Intel verweist auch auf Gartner-Dataquest-Vorhersagen, wonach im Jahre 2007 52 Prozent des weltweiten Server-Umsatzes mit 32-Bit-Intel-Systemen gemacht werden würden. Im nächsten Jahr will Intel rund 10 Millionen Xeons verkaufen. (ciw)