Telekom verkauft Anteil an ukrainischem Mobilfunker
Die Telekom möchte den Erlös zum Schuldenabbau einsetzen; am Käufer der Anteile an der ukrainischen Mobilfunkgesellschaft ist der Konzern selbst beteiligt.
Steter Tropfen höhlt den Stein -- und auch verhältnismäßig geringe Beträge sind bei großen Schulden willkommen, werden sich die Chefs der Deutschen Telekom gedacht haben. So verkauft der Konzern nun die Direktbeteiligung am ukrainischen Mobilfunkbetreiber UMC und bekommt für seinen Anteil von 16,3 Prozent rund 55 Millionen Euro. Käufer ist die OJSC Mobile Telesystems (MTS), nach Angaben der Telekom mit 5,5 Millionen Kunden die führende Mobilfunkgesellschaft in Osteuropa. Aus dem ukrainischen Markt zieht sich die Telekom aber nicht vollständig zurück: Denn an MTS ist die Telekom wiederum mit 40 Prozent beteiligt.
Die Telekom war seit 1991 Anteilseigner bei UMC. MTS will UMC nun ganz: Die Firma übernimmt auch Anteile an UMC von KPN und der ukrainischen Ukrtelecom, mit der dänischen TDC und Ukrtelecom wurden darüber hinaus Optionsverträge über den Kauf der verbleibenden Anteile geschlossen. UMC hat nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Kunden und betreibt GSM-Netze im 900- und 1800-MHz-Band.
Die Einnahmen aus dem Verkauf will die Telekom zum Abbau des Schuldenbergs einsetzen. Der türmt sich momentan auf rund 64 Milliarden Euro auf -- bis Ende 2003 will der Konzern durch einen rigiden Sparkurs, Beteiligungsverkäufe und den Verkauf der verbliebenen sechs regionalen TV-Kabelgesellschaften die Schulden auf 50 Milliarden Euro abgebaut haben. (jk)