Aufenthalt viel länger als geplant: Erste private Mission hat die ISS verlassen

Bezahlt haben die drei Weltraumtouristen für acht Tage auf der ISS, bleiben konnten sie 15: Die Mission Axiom-1 geht am Montag zu Ende.

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Nach einem weiteren Ausweichmanöver der Internationalen Raumstation wegen der Trümmer eines russischen Satellitenabschusses im November haben sich die vier Raumfahrer der ersten komplett privaten ISS-Mission auf den Rückweg gemacht. Um 3.10 Uhr MESZ dockte ihr SpaceX-Raumschiff Endeavour von der ISS ab und manövrierte danach langsam von der Station weg, teilte die NASA mit. Nach einem ungefähr 16-stündigen Rückflug sollen sie am heutigen Montagnachmittag vor der Küste Floridas wassern. Der spanisch-amerikanische Astronaut Michael López-Alegría, der US-Unternehmer Larry Connor, der israelische Unternehmer Eytan Stibbe und der kanadische Investor Mark Pathy werden dann insgesamt 17 Tage im Weltall gewesen sein, über 15 davon an Bord der ISS. Das ist deutlich länger als geplant.

Die erste komplett privat bezahlte und durchgeführte Mission zur ISS wurde von dem privaten Raumfahrtunternehmen Axiom Space in Zusammenarbeit mit der US-Raumfahrtbehörde NASA und Elon Musks Unternehmen SpaceX durchgeführt. Zwar hatte es auf der Raumstation bereits Weltraumtouristen gegeben, die waren aber immer bei regulären Missionen einer Raumfahrtagentur mitgeflogen. Die jetzt vor dem Abschluss stehende Mission Ax-1 könnte nun eine ganze Reihe von ähnlichen Flügen einleiten, Axiom Space plant dafür unter anderem ein bewohnbares Modul, das an die ISS angedockt werden soll.

López-Alegría, Connor, Stibbe und Pathy hatten eigentlich zehn Tage im All und acht davon auf der ISS verbringen sollen. Dass ihr Aufenthalt nun deutlich länger dauerte, lag vor allem an ungünstigen Wetterbedingungen in Florida, weswegen der Rückflug immer wieder verschoben wurde. Ob die drei Touristen deshalb mehr bezahlen müssen, ist laut Spacenews nicht bekannt. Für den Betrieb der Station hätten sich daraus jedenfalls keine Probleme ergeben, es seien genügend Vorräte an Bord, versicherte die NASA. Verzögert hat sich deshalb auch der Start der nächsten regulären Mission zur ISS, die Mission Crew-4 von NASA und SpaceX soll nun frühestens am Mittwoch starten. Mitfliegen wird dabei unter anderem die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti.

Kurz vor dem Start der Raumkapsel Crew Dragon mit den drei Touristen und ihrem Kommandeur hatte ein an die ISS angedocktes russisches Raumschiff für mehr als 10 Minuten die Triebwerke aktiviert, um den Orbit um gut zwei Kilometer anzuheben. Zuerst hatte es von der NASA geheißen, dass sie damit einem Trümmerteil des russischen Satellitenabschusses vom vergangenen Herbst ausweichen sollte, schreibt Spacenews noch. Inzwischen heißt es bei der NASA nur noch, dass das Manöver die Ankunft künftiger Raumschiffe erleichtern solle.

(mho)