Twitter-Übernahme durch Musk: Dorsey zuversichtlich, Trump will nicht zurück

Jack Dorsey zeigt sich hochzufrieden, dass Elon Musk Twitter übernehmen will. Er glaubt an eine offenere Plattform. Trump will trotzdem nicht zurückkommen.

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(Bild: kovop58/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Es ging dann plötzlich doch ganz schnell. Elon Musk will Twitter kaufen. Elon Musk kauft Twitter. Die Reaktionen zu diesem Kauf fallen – recht typisch für Musk-Projekte – höchst unterschiedlich aus. Zwischen den Zuschreibungen Tech-Erlöser und Tech-Antichrist ist quasi alles drin.

Twitter-Gründer Jack Dorsey atmet mit der Übernahme durch Musk öffentlich ganz deutlich auf. In einem Twitter-Thread, den er mit dem Radiohead-Lied "Everything In Its Right Place" ("alles am richtigen Platz") einleitet, hebt er die Bedeutung von Twitter hervor und in welcher schwierigen Lage sich das Unternehmen aus seiner Sicht befand. Zum einen beschreibt Dorsey Twitter als offene Plattform, die eine Art "globales Bewusstsein" abbildet. Zum anderen verweist er auf die schwierige geschäftliche Lage und verschiedenen Evolutionsschritte des Unternehmens.

Dass eine eigentlich so offen gemeinte Plattform in den Händen "der Wall-Street und der Werbe-Modelle" geraten sei, missfiel Dorsey ersichtlich. Dass die Plattform nun von Wall-Street und Werbe-Modellen entkoppelt werden könnte, befürwortet er.

Seine Vision für Twitter erklärt er in seinem Twitter-Thread klar: Eigentlich solle das Kurznachrichten-Netzwerk niemandem allein gehören oder von einer Institution allein gelenkt werden. Es solle "ein gemeinschaftliches Gut auf Protokoll-Level" sein – und er glaubt, dass Elon Musk genau dies realisieren könne. Dorsey hebt hervor, dass er Musk in dieser Hinsicht traue. Auch sei er sich sicher, dass Musk es mit der "Inklusivität" der Plattform ernst meint – er Twitter also breiter und offener anlegen wolle. Musk wolle ein Twitter fördern, dem maximal vertraut werden könne.

Der frühere Vieltwitterer und Ex-Präsident der USA, Donald Trump, zeigte sich nach den Übernahmenachrichten wesentlich weniger erfreut. Laut FoxNews hat er nicht vor, zu Twitter zurückzukehren. Er bleibe seiner eigenen Plattform "Truth Social" treu, die allerdings von Beginn an eher als Flop oder auch Bug-Report daherkommt.

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Für Musk hatte Trump bei seiner eigenen Twitter-Absage aber trotzdem freundliche Worte übrig. Noch vor der Übernahme erklärte er, dass er hoffe, dass Elon Twitter übernehme, da dieser "Verbesserungen" vornehmen würde, Elon sei "ein guter Mann".

Trump war nach etlichen Streitereien um und auf Twitter von der Plattform verbannt worden. Seine oft polarisierenden Tweets, die auch Desinformation enthielten, hatten unter anderem für strengere Regeln gesorgt. Tweets wurden etwa markiert, wenn sie offensichtlich manipulierte Medien enthielten. Der Sturm auf das Kapitol und Trumps ermunternde Texte dazu, hatten Twitter dann dazu bewogen, Trump den Tweet-Hahn endgültig zuzudrehen. Der Ex-Präsident wehrte sich noch lange gerichtlich gegen seinen Ausschluss.

(kbe)