Studio Display: Apple kümmert sich endlich um das Webcam-Problem

Apple hat eine erste Vorabversion eines Firmware-Updates für seinen neuen 27-Zoll-Bildschirm vorgelegt, mit dem unter anderem die integrierte Kamera des Studio Display bessere Aufnahmen liefern soll. Der Hersteller hatte kurz nach Verkaufsstart Mitte März einräumen müssen, dass es hier Probleme gibt – zuvor hatten Tester die erstaunlich schlechte Bildqualität der 12-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera bemängelt.

Verwaschene Bilder, schlechte Belichtung

Die für FaceTime, Zoom & Co. gedachte Webcam ist eines der Highlights des 5K-fähigen Bildschirms, der mindestens 1750 Euro kostet. Sie soll aus dem iPhone stammen und beherrscht unter anderem auch die sogenannte Center-Stage-Funktion, bei der die Kamera sich automatisch elektronisch auf Personen ausrichten kann. Die Aufnahmen wirken allerdings ab Werk deutlich schlechter als erwartet – sie sind recht verwaschen, die Helligkeitswiedergabe scheint nicht zu stimmen und sogar ältere und niedriger auflösende Webcams anderer Macs sollen einen subjektiv besseren Bildeindruck liefern.

Apple hatte kurz nach erster Kritik mitgeteilt, man habe ein "Problem entdeckt, bei dem das System sich nicht so wie erwartet verhält". Mitte März wurde dann auch ein Firmware-Update angekündigt. Seither blieb es allerdings ruhig um das Problem – Apple lieferte seine Bildschirme weiter mit der alten Software aus. (Allerdings sind diese aktuell sowieso nicht vor Juli zu kriegen, wenn man neu bestellt.)

Erstmal testen, dann an alle

Warum Apple das Problem nicht vor der Auslieferung auffiel, bleibt unklar. Es scheint jedenfalls komplexer gewesen zu sein, als bislang gedacht – nur das kann erklären, warum sich die Auslieferung der Firmware weitere anderthalb Monate verzögerte. Nun liegt die erste Beta vor, die parallel zu Vorabversionen von iOS 15.5, iPadOS 15.5 und macOS 12.4 erschien.

Studio Display Firmware 15.5 bringt laut Beipackzettel ein "Kamera-Tuning", das Bildrauschen reduziere, den Kontrast verbessere und auch das Framing der Aufnahme optimiere. Eingespielt werden kann das Update auf Macs, auf denen die Beta von macOS 12.4 läuft – ältere Versionen werden nicht unterstützt. Man kann also nicht einfach nur die Beta-Firmware für das Display nutzen. Laut ersten Checks sehen die Aufnahmen wirklich besser aus. Allerdings sind die Änderungen offenbar nicht extrem, sondern subtil. Farben werden besser wiedergegeben und die Kontrasterhöung sei feststellbar, erläutert MacRumors in einem Testvideo. Die Schärfeveränderungen seien aber nicht sehr groß. Apple hat außerdem an der Center-Stage-Funktion geschraubt, die nun weniger aggressiv zoomt. Wann die neue Studio-Display-Firmware für die Allgemeinheit freigegeben wird, ist unklar – es dürfte mindestens noch einige Wochen dauern.

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(bsc)