"Sapphire Rapids": Erste Benchmarks zu Intels 52-Kern-Prozessor

Aktuell wären Intels "Sapphire Rapids"-Prozessoren wohl die schnellsten CPUs im Cinebench, AMDs Zen-4-Serie "Genoa" dürfte Intel aber das Leben schwer machen.

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(Bild: c't)

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Intels nächste Prozessorgeneration Sapphire Rapids für Server wird wohl nicht nur die Zahl der CPU-Kerne von maximal 40 auf 56 anheben, sondern pro CPU-Kern auch deutlich schneller sein. Darauf deuten die ersten Benchmarks hin, bei denen ein Vorserienexemplar des 52-Kerners Xeon Platinum 8470 deutlich besser abschneidet als bisherige Prozessoren von Intel und AMD.

Geteilt hat sie das Twitter-Mitglied "yuuki_ans", das schon zuvor Bilder von Sapphire-Rapids-Prozessoren zeigte und somit glaubwürdig ist. Sapphire Rapids stellt die vierte Xeon-XP-Generation dar und folgt auf Ice Lake, nutzt aber weiterhin den Fertigungsprozess Intel 7 (früher 10 Nanometer genannt).

Im Multithreading-Test des Render-Benchmarks Cinebench R23 erreichte der Xeon Platinum 8470 mit seinen 104 Threads laut "yuuki_ans" 79.150 Punkte und damit mehr als jede aktuell erhältliche Server- und Desktop-CPU, einschließlich AMDs 64-Kernern aus den Familien Epyc und Ryzen Threadripper.

Zum Vergleich: AMD warb zur Vorstellung der Prozessorbaureihe Milan mit einem Weltrekord im Cinebench R23, bei dem zwei 64-Kerner vom Typ Epyc 7763 zusammen 113.631 Punkte erreichten. Einer allein soll auf etwa 60.000 Punkte kommen. Die Webseite Hardwareluxx teilte zu dem Zeitpunkt ein Ergebnis mit zwei Xeon Platinum 8380 – Intels schnellstes Ice-Lake-SP-Modell mit 40 CPU-Kernen –, die mit zusammen 80 CPU-Kernen auf knapp 65.000 Punkte kamen.

Dafür darf Sapphire Rapids aber auch mehr elektrische Leistung aufnehmen. Der geteilte CPU-Z-Screenshot vermerkt eine Thermal Design Power (TDP) von 350 Watt – 70 Watt mehr als der Epyc 7763 und 80 Watt mehr als der Xeon Platinum 8380.

Der Cinebench hat im Serverumfeld keinerlei Relevanz, allerdings stellt der Anstieg eine erhebliche Verbesserung bei der Rechenleistung in Aussicht. Ungereimtheiten gibt es aber beim Singlethreading-Ergebnis mit nur 1079 Punkten, das an einer zu niedrigen Turbo-Taktfrequenz auf einem einzelnen CPU-Kern liegen könnte.

Der CPU-Z-Screenshot untermauert derweil Gerüchte um deutlich größere Caches bei Sapphire Rapids: Ein CPU-Kern soll 2 statt 1,25 MByte Level-2-Cache verwenden. Der geteilte Level-3-Cache wurde mit 105 MByte ausgelesen – Ice Lake-SP nutzt maximal 60 MByte.

Eigentlich hätte Saphire Rapids längst erscheinen sollen, allerdings verschob Intel die Vorstellung unter anderem aufgrund von Fertigungsproblemen immer wieder. Zuletzt gab der Hersteller an, ab März 2022 die ersten Exemplare an Partner ausliefern und die Produktion in den Folgemonaten erhöhen zu wollen. Eine offizielle Vorstellung gab es noch nicht.

AMD will im Laufe dieses Jahres die Epyc-7004-Baureihe Genoa vorstellen, die mit bis zu 96 Zen-4-Kernen erwartet wird – also selbst einen ordentlichen Leistungsschub bringen sollte.

(mma)