Google I/O: Pixel Watch, Pixel 6A, Android 13 – was wir erwarten

Die Pixel Watch gilt als wahrscheinlich, auch Neuigkeiten zu Android 13 dürfte Google auf der I/O preisgeben. Hinter dem Pixel 6a steht ein Fragezeichen.

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(Bild: c't, spo)

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Offiziell firmiert Googles I/O als Entwicklerkonferenz. Doch die Keynote seiner Hausmesse nutzt Google seit Jahren für Ankündigungen und Produktvorstellungen, die sich gezielt an Verbraucherinnen und Verbraucher richten. Gelegentlich gehört neben Software-Entwicklungen auch Hardware zum Portfolio der I/O. So möglicherweise auch in diesem Jahr: Die Pixel Watch könnte das spannendste Produkt der I/O-Keynote 2022 werden.

Los geht die Keynote am 11. Mai um 19 Uhr deutscher Zeit, das Event wird live bei Youtube übertragen. Besucherzahlen vor Ort sollen sich angesichts der Coronapandemie erneut in Grenzen halten – im vergangenen Jahr haben nur ein paar Google-Angestellte in Sonnenstühlen brav die Ankündigungen durch CEO Sundar Pichai und seine Kollegen beklatscht. In den Tagen nach der Keynote-Veranstaltung finden verschiedene Talks und Workshops um entwicklerzentrierte Themen wie Flutter und Google Cloud statt, ein Terminplan findet sich auf Googles I/O-Webseite.

Die erste selbst entwickelte Google-Watch ist das derzeit wohl wichtigste Hardware-Produkt des Tech-Riesen. Schon seit mehreren Jahren wird gemunkelt und geraunt, wann die Pixel Watch denn endlich auf den Markt kommen könnte. Vieles deutet darauf hin, dass es bei der I/O endlich so weit sein könnte: Seit Wochen sickern Fotos, Spezifikationen und andere Dokumente ins Netz.

Obendrein hat ein Google-Mitarbeiter offenbar einen Prototyp der Uhr in einem Restaurant liegen lassen. Fotos zeigen einen runden Uhrenkörper, an dessen Seite eine Krone sitzt. Sie decken sich weitgehend mit Renderbildern, die Leaker in den vergangenen Monaten ins Netz gestellt haben.

Als Prozessor für die Smartwatch wird schon seit Monaten ein Exynos-Chip von Samsung gehandelt. Samsung und Google haben ihre Uhrenpartnerschaft auf der I/O im vergangenen Jahr bekanntgegeben, ihre Systeme Tizen und Wear OS legten die beiden Unternehmen dabei zusammen. Gut möglich, dass sich Google also auch bei der Hardware von Samsung bedient. Dessen Chip Exynos W920 gilt als heißer Kandidat für die Pixel Watch. Er ist das aktuelle Smartwatch-Topmodell von Samsung und steckt etwa auch in der Galaxy Watch 4.

Am 19. April hat Google beim US-Patentamt das Markenrecht auf den Namen "Pixel Watch" beantragt. Dass die Google-Uhr bald vorgestellt wird, gilt also als gesichert, nur der Zeitpunkt der Ankündigung ist nicht abschließend geklärt – wie üblich macht Google vorab keine Angaben zu den Inhalten seiner Keynote. Dass Google zumindest einen Blick auf seine neue Uhr gewährt, ist angesichts der erdrückenden Leak-Beweislast trotzdem wahrscheinlich. Es ist wahrscheinlich, dass der Technik-Konzern das mit Ankündigungen um sein Uhrenbetriebssystem Wear OS 3 verknüpft.

Diese neue Version seines Wear-OS-Systems hatte Google auf der I/O im Vorjahr vorgestellt. Wear OS 3 entstand in Zusammenarbeit mit Samsung und integriert Funktionen des Tizen-Systems der Südkoreaner, das gleichzeitig zugunsten von Wear OS eingestampft wurde. Bislang ist die neue Wear-OS-Fassung kaum auf Uhren angekommen, auch die Fitbit-Uhren der gleichnamigen Google-Tochter laufen nach wie vor mit eigenem OS. Bei Samsung läuft lediglich die Galaxy Watch 4 bereits mit der neuen Version.

Es ist denkbar, dass Google auf der I/O den breiteren Launch von Wear OS 3 ankündigt und mit der Pixel Watch direkt einleitet. Zusätzlich könnte Google Wear-OS-Funktionen zeigen, die ausschließlich auf der Pixel Watch funktionieren. So verfährt der Konzern etwa mit seinen Pixel-Handys, die immer wieder mit exklusiven Android-Features ausgestattet sind. Mehrere Leaker vermuten, dass die Google-Watch zwischen 300 und 400 US-Dollar kosten wird.

Android 13 steht sicher auf der Tagesordnungsliste. Die neue Version von Googles Handybetriebssystem wird seit Anfang des Jahres in verschiedenen Developer Previews bereits getestet, jüngst erschien auch die erste Beta. Verglichen mit dem großen Optik-Umsturz der Version 12 kommt Android 13 auf leiseren Sohlen: Google hat unter anderem an Abfragen für Privatsphäreeinstellungen geschraubt, sodass Apps nun häufiger nach Erlaubnis fragen müssen, um beispielsweise auf Kamera oder Mikrofon zugreifen zu dürfen.

Bekannt ist außerdem, dass man künftig die Sprache von Apps individuell festlegen kann – bislang orientierten sich Apps schlicht an der Systemsprache. Anwendungen haben künftig standardmäßig keine Erlaubnis, um Benachrichtigungen anzuzeigen, Nutzerinnen und Nutzer müssen das also ausdrücklich zulassen. Auf der I/O könnte Google weitere Neuerungen und Features ankündigen, die in den bisherigen Test- und Beta-Versionen noch nicht enthalten sind.

Hand in Hand mit Android gehen die Pixel-Handys. Noch für dieses Jahr wird das Pixel 6a erwartet, eine neue und voraussichtlich günstigere Fassung des Pixel 6. Entsprechend dürfte auch die a-Variante des aktuellen Pixel-Handys mit einem Google-Tensor-Chip ausgestattet sein und sich beim Design am Pixel 6 orientieren. Ob es allerdings auch wirklich bei der I/O gezeigt wird, ist offen. Eine a-Variante der Pixel-Handys kommt jährlich, in der Regel allerdings nicht zur I/O: Das Pixel 3a ist das letzte Smartphone, das Google im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz vorgestellt hat. Pixel 4a und Pixel 5a enthüllte Google bei separaten Terminen.

Bei der US-Zulassungsbehörde FCC wurden aber zuletzt Identifikationsnummern für Geräte vergeben, bei denen es sich anhand der technischen Daten und Google als Antragsteller um neue Pixel-Telefone handeln könnte. Was auch für die Vorstellung des Pixel 6a auf der I/O spricht, sind die Aussagen des Leakers Jon Prosser: Im März schrieb Prosser auf Twitter, dass Google plane, das Pixel 6a auf der I/O zu zeigen. In einem späteren Eintrag berichtet Prosser ebenfalls von den In-Ear-Kopfhörern Google Pixel Buds Pro, die möglicherweise auch auf der I/O eine Rolle spielen könnten.

Auf jeden Fall wird Google bei der I/O Software-Themen ansprechen: Google Maps, die Google-Suche und neuer Assistant-Schnickschnack gehören traditionell zu den Themen der Entwicklermesse. In diesem Jahr gibt es außerdem Gerüchte, dass Google seinen einst eingestampften Google Wallet innerhalb des Google-Pay-Ökosystems wiederbeleben könnte. Das Interface für digitale Kärtchen könnte künftig wieder als Wallet bezeichnet werden, schreibt der auf Android spezialisierte Journalist Mishaal Rahman auf Twitter.

Einem Bericht von 9to5Google zufolge arbeitet Google darüber hinaus an einer neuen Version seines Smart-Displays Nest Hub, das möglicherweise bei der I/O zusammen mit neuen Assistant-Features angekündigt werden könnte. Demnach könnte das neue Nest Hub mit einem abnehmbaren Display ausgestattet sein, sodass es auch als Tablet eingesetzt werden könnte. 9to5Google selbst bringt die I/O aber nicht für die Vorstellung des neuen Smart-Home-Geräts ins Spiel – das Google-Magazin schreibt lediglich, dass der neue Nest Hub 2022 erscheinen könnte.

Update vom 9.5.22: Informationen zur Pixel Watch ergänzt.

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