Weniger Nutzfahrzeuge in der EU neu zugelassen

Die Zulassung neuer Nutzfahrzeuge in der EU sinkt über alle Segmente. Im April seien es 27,1 Prozent weniger gewesen als im Vorjahresmonat.

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Der Hersteller MAN bietet ein breites Nutzfahrzeug-Programm zwischen drei und 44 Tonnen.

(Bild: MAN)

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Im April 2022 sanken die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union mit 125.034 verkauften Einheiten um 27,1 Prozent, mit Rückgängen in allen Fahrzeugsegmenten. Auf den vier wichtigsten EU-Märkten waren es im Einzelnen Spanien mit -36,0 Prozent, Deutschland mit -30,5, Frankreich mit -28,6 und Italien mit -17,5 Prozent. Das meldet der Verband der europäischen Automobilhersteller ACEA.

Damit setzt sich der Trend nach unten fort: Schon seit Jahresbeginn verzeichnete der Verband ein Fünftel weniger an Neuzulassungen als noch im Vorjahreszeitraum. Zwischen Januar und April 2022 seien 536.408 Nutzfahrzeuge neu zugelassen worden. Markant war der Rückgang bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen, von denen 30,2 Prozent weniger angemeldet wurden. In Spanien waren es gar 41 Prozent weniger, Deutschland verzeichnete -33,6 Prozent, Frankreich -31,8 und Italien minus 17,2 Prozent.

Vor allem die schwachen Ergebnisse einiger der größten Märkte für dieses Fahrzeugsegment ließen den Verkauf um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen: Im vergangenen Monat wurden in der EU nur mehr 19.878 neue schwere Lkw abgesetzt, Hauptverlierer waren Italien mit -22,0 Prozent, Deutschland mit -18,5 und Polen mit -16,7. Spanien verzeichnete einen leichten Rückgang von -0,5 Prozent, während Frankreich als einziger Schlüsselmarkt ein Wachstum von +3,6 Prozent meldete.

(Bild: ACEA)

Mit 23.308 Einheiten gingen im April 2022 auch die Neuzulassungen von mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen in der EU um 12,6 Prozent zurück. Mit Ausnahme von Spanien (+3,5 Prozent) verzeichneten alle wichtigen Märkte ein Minus. Italien kam auf -20,7 Prozent, Deutschland -20,2 Prozent, Frankreich -1,3.

Im April sank die Neuzulassung von Bussen EU-weit um 1,2 Prozent auf 1818 Einheiten. Spanien und Frankreich verzeichneten zweistellige Zuwächse mit 82,5 respektive +51,8 Prozent, während Deutschland um 38,3 und Italien 3,7 Prozent zurückfielen. Januar bis April gab es einen leichten Rückgang von -0,5 Prozent, Spanien legte um +59,9 Prozent zu, Frankreich nur +4,7 Prozent. Deutschland und Italien hingegen verzeichneten zweistellige Verluste von -16,9 bzw. -13,9 Prozent.

Unter den Nutzfahrzeugherstellern sind als ACEA-Mitglieder DAF Trucks, Daimler Truck, Ford Trucks, Iveco Group, MAN Truck & Bus, Scania, Volkswagen Commercial Vehicles, und Volvo Group vertreten. Über die Ursache der niedrigen Zulassungszahlen ließ die Unternehmensberatung Berylls gestern verlauten, hier treffe gerade hohe Nachfrage auf ein mangelndes Angebot.

(fpi)