Nvidia-System DGX H100: Von AMD-Prozessoren zurück zu Intel

In Nvidias Hopper-Server DGX H100 stecken anders als beim Vorgänger keine Epyc-Prozessoren mehr. Stattdessen gibt es PCIe-5.0-fähige CPUs von Intel.

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(Bild: Nvidia)

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Nvidia entscheidet sich beim kommenden Serversystem DGX H100 gegen Prozessoren von AMD und für Intel. Zum Einsatz kommen zwei CPUs aus der Xeon-SP-Baureihe Sapphire Rapids, die im Laufe dieses Jahres nach reichlich Verspätung erscheinen soll und das benötigte PCI Express 5.0 mitbringt.

Den Wechsel zurück zu Intel bestätigte Nvidia-Chef Jensen Huang auf der Analystenkonferenz BofA Securities 2022 (Call-Aufnahme bei Nvidia, Transkript bei Seekingalpha): "Ich habe Sapphire Rapids als CPU für Nvidia Hopper ausgewählt. […] Wir qualifizieren [Sapphire Rapids] für Hyperscaler auf der ganzen Welt, wir qualifizieren sie für Rechenzentren auf der ganzen Welt, wir qualifizieren sie für unsere eigenen Server, unseren eigenen DGX, wir qualifizieren sie für unsere eigenen Supercomputer", erklärte Huang.

Die erste DGX-Generation von 2017 baute Nvidia bereits mit Intel-Prozessoren: Der DGX-1 verwendete zwei 20-Kerner vom Typ Xeon E5-2698 v4 aus der Broadwell-Generation gepaart mit acht Tesla-V100-Beschleunigern, der große Bruder DGX-2 nutzte zwei 24-Kerner vom Typ Xeon Platinum 8168 aus der Skylake-Generation kombiniert mit 16 V100-Karten.

Im Jahr 2020 kam die zweite Generation DGX A100 mit acht A100-GPU-Beschleunigern. In ihr saßen zwei Epyc-7742-Prozessoren mit jeweils 64 CPU-Kernen – außer der deutlich höheren Performance beherrschten die Epycs auch schon PCIe 4.0, das Intel mit Ice Lake-SP erst ein Jahr später einführte. PCIe 4.0 beschleunigte nicht nur die Kommunikation zu den Nvidia-GPUs, sondern war auch Voraussetzung für die Netzwerkchips.

Bei PCIe 5.0 sind AMD und Intel dieses Jahr wieder in etwa gleich auf: Intels Sapphire Rapids wird mit bis zu 56 CPU-Kernen erwartet, AMDs Epyc 7003 alias Genoa kommt mit bis zu 96 CPU-Kernen. Laut der bei Serverherstellern gut vernetzten Webseite Servethehome hatte sich Nvidia im April noch nicht für eine Plattform entschieden – passende Mainboards legte der Hersteller sowohl für Sapphire Rapids als auch Genoa auf.

Die DGX-H100-Systeme sollen bis zum Jahresende erscheinen. Das offizielle Datenblatt vermerkt weiterhin unkonkret zwei X86-Prozessoren. Ab 2023 könnten DGX-Server derweil auch mit ARM-Prozessoren erscheinen – Nvidia legt da die selbstentworfene CPU Grace auf.

(mma)