Twitterübernahme: Musk wehrt sich gegen beschleunigtes Gerichtsverfahren

Nachdem Musk die Twitter-Übernahme für gescheitert erklärt hat, verlangt Twitter einen beschleunigten Prozess – Musk sieht aber keinen Grund zur Eile.

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Elon Musk vor dem Twitter-Logo

(Bild: heise online | jom)

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Elon Musk reicht einen Antrag gegen das von Twitter geforderte Verfahren auf Vollzug der Übernahme ein. Seine Anwälte forderten das Gericht auf, Twitters "ungerechtfertigten Antrag auf Beschleunigung des Verfahrens" abzulehnen. Es sei unnötig, diese folgenschwere Überlegung in einem halsbrecherischen Zeitplan zu lösen, berichtet das Wall Street Journal.

Elon Musk erklärte kürzlich die Twitter-Übernahme für beendet. Vier Tage später forderte Twitter den Vollzug der Übernahme durch eine Anordnung des zuständigen Gerichts – in einem beschleunigten Verfahren. Geht es nach Twitter, soll der Prozess Mitte September beginnen, um "Twitter und seine Aktionäre vor Marktrisiken und finanziellen Schäden zu schützen".

Musks Anwälte erklärten in dem Antrag, der im US-Bundesstaat Delaware eingereicht wurde, dass "der Kernstreit um falsche und Spam-Konten von grundlegender Bedeutung für den Wert von Twitter" sei. Die Analyse des Problems sei extrem zeitaufwendig und fordere Expertenwissen. Musk bat deshalb um einen Verhandlungstermin nach dem 13. Februar im kommenden Jahr – die für die Übernahme nötige Fremdfinanzierung sei bis zum 25. April 2023 gültig, demnach gebe es keinen Grund zur Eile.

Twitter behauptet, dass es alles in seiner Macht mögliche getan hätte, um Elon Musk sämtliche Informationen bezüglich der Fake- und Spam-Konten zur Verfügung zu stellen. Es sei dem Kurznachrichtendienst zufolge auch Teil seines Plans, das Unternehmen mit entsprechenden Tweets abzuwerten und den Preis zu drücken.

Musks Anwälte kritisierten, dass Twitter selbst den Wert des Unternehmens durch sein Verhalten herabgesetzt habe und Musk als zweitgrößten Anteilseigner – mit einem weitaus größeren wirtschaftlichen Anteil als der gesamte Twitter-Vorstand – dabei ignoriere. Eine Stellungnahme gegenüber dem Wall Street Journal lehnte Twitter ab.

(bme)