US-Justizministerium genehmigt die Mandiant-Übernahme durch Google

Die zweitgrößte Firmenübernahme in der Geschichte von Google erhält das OK aus Washington. Der Abschluss der Fusion hängt nun an Google und Mandiant.

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(Bild: whiteMocca/Shutterstock.com)

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Von
  • Andreas Knobloch

Googles rechtlich umstrittenes Unterfangen, das US-Cybersicherheitsunternehmen Mandiant zu kaufen, hat eine wichtige Hürde genommen. Das US-Justizministerium hat seine Untersuchung der Übernahme abgeschlossen und grünes Licht gegeben.

In einem von Mandiant bei der US-Börsenaufsichtsbehörde Security and Exchange Commission (SEC) eingereichten Antrag teilte das Unternehmen mit, dass das US-Justizministerium auch auf die obligatorische Wartefrist für Fusionen verzichtet hat, die offenbar eine Bedingung für den Verkauf war. Der Ball liegt nun bei Google und Mandiant, um über den Abschluss der Fusion zu entscheiden, so die britische Nachrichten-Website The Register in einer kurzen Meldung.

Der Anfang März angekündigte Deal würde den Sicherheitsanbieter Mandiant unter das Dach von Google Cloud bringen. Mit einem Volumen von 5,4 Milliarden US-Dollar ist es der zweitgrößte Zukauf in Googles Firmengeschichte. Übertroffen wird die Mandiant-Übernahme nur vom Kauf von Motorolas Handysparte Motorola Mobility im Jahr 2011 für 12,5 Milliarden US-Dollar.

Medienberichten zufolge hatte auch Microsoft Interesse an einer Mandiant-Übernahme, war aber von Google ausgestochen worden. Mandiant analysiert Cyberattacken und hilft Unternehmen bei der Gegenwehr. Tätig war die Firma etwa beim Sony-Pictures-Hack. Ende 2020 war sie – damals als FireEye – selbst zum Ziel einer schweren Cyberattacke geworden, bei der das Arsenal an Angriffswerkzeugen geplündert wurde. FireEye musste Hunderte Gegenmaßnahmen gegen die eigenen Tools veröffentlichen, um mögliche Betroffene zu schützen. Wenige Tage später machte das Unternehmen dann öffentlich, dass die gleichen Angreifenden auch für eine noch viel weiter reichenden Attacke verantwortlich waren: den SolarWinds-Hack.

Die geplante Fusion hatte sich Anfang April verkompliziert, als ein Mandiant-Aktionär klagte, um den Verkauf zu verhindern, und sich dabei auf irreführende Aussagen des Sicherheitsunternehmens gegenüber seinen Investoren berief. Der Aktionär beschuldigte Mandiant und seine Finanzberater, eine Reihe von nicht öffentlichen Finanzprognosen erstellt zu haben, die nicht in den Proxy-Filings im Zusammenhang mit dem Kauf durch Google enthalten waren.

Obwohl das US-Justizministerium dem Verkauf zugestimmt hat, läuft die Klage weiter, zumindest nach den jüngsten öffentlich zugänglichen Dokumenten von Ende Mai, als ein Mandiant-Vertreter vor Gericht erschien. In den von Mandiant diese Woche eingereichten Unterlagen heißt es, dass die Unternehmen weiterhin davon ausgehen, die Fusion bis Ende 2022 abzuschließen.

(akn)