Elektroautos: Kaufprämie wird gekürzt, keine Förderung mehr für Plug-in-Hybride

Die Bundesregierung hat sich offenbar darauf geeinigt, Prämien für E-Autos zu kürzen. Die Regelung für elektrische Dienstwagen bleibt erhalten.

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(Bild: Mit Material des VDA)

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Der Umweltbonus beziehungsweise die Kaufprämie für Elektroautos wird abgesenkt, heißt es in Medienberichten. Die Förderung für den Kauf batterielektrisch betriebener Fahrzeuge, die laut Listenpreis weniger als 40.000 Euro kosten, soll von 6000 Euro auf 4500 Euro sinken. Autos mit einem Preis bis zu 65.000 Euro sollen künftig mit 3000 Euro bezuschusst werden statt wie bisher mit 4500 Euro. Autos mit einem Kaufpreis von mehr als 65.000 Euro werden weiterhin nicht gefördert, diese Schwelle soll im Laufe des kommenden Jahres auf 45.000 Euro gesenkt werden, berichten dpa und das Handelsblatt.

Bundesfinanz- und -verkehrsministerium verwiesen auf das Bundeswirtschaftsministerium als zuständige Stelle. Dieses wiederum wollte die Berichte heise online gegenüber nicht kommentieren.

Die verminderte Prämie soll laut den Berichten nur noch an private Autokäufer ausgezahlt werden, nicht mehr für Dienst- oder Handwerkerfahrzeuge. Die Förderung für teilelektrische Autos, also Plug-in-Hybride soll zum Ende dieses Jahres abgeschafft werden.

Die Regelung für die private Nutzung von elektrischen Firmenwagen – geldwerter Vorteil genannt – soll bleiben. Dabei muss ein privat genutztes Dienstauto im Wert bis zu 60.000 Euro unter Umständen mit lediglich 0,25 Prozent des Listenpreises versteuert werden. Dieser steuerliche Hebel bleibt; er ist wichtig, da etwa zwei Drittel aller Neuwagen in Deutschland von gewerblichen Kunden gekauft werden.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält die Subvention für schädlich und hätte sie am liebsten bereits abgeschafft, auch für Vorbesteller. Das stieß beispielsweise beim ADAC auf Kritik. Er forderte von der Bundesregierung Planungssicherheit, da sich viele Verbraucher wegen der Förderung bereits ein E-Fahrzeug bestellt hatten. Im Koalitionsvertrag, auf den sich die Grünen berufen, ist vorgesehen, dass die Förderung bis 2025 läuft. Nun heißt es aus Berlin, die Kaufprämie laufe so lange, bis insgesamt 2,5 Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Allein 2021 wurden vom Staat 3,1 Milliarden Euro an E-Auto-Kaufprämien ausgezahlt.

Update

Die Förderung bezieht sich weiterhin auf den Nettopreis des Basismodells, also ohne Sonderausstattung, erläuterte das Bundeswirtschaftsministerium gegenüber heise online.

Im Detail erläutert es außerdem:

1) Förderung ab dem 1.1.2023

Die Förderung von Plug-In-Hybridfahrzeugen wird bis zum 31.12.2022 in der aktuellen Form weitergeführt. Ab 1.1.2023 erhalten Plug-In-Hybridfahrzeuge keine Förderung mehr durch den Umweltbonus.

Ab dem 1.1.2023 beträgt der Bundesanteil der Förderung für batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge

  • mit Nettolistenpreis bis zu 40.000 Euro: 4.500 Euro;
  • mit Nettolistenpreis zwischen 40.000 Euro und bis zu 65.000

Euro: 3.000 Euro.

Der Kreis der Antragsberechtigten ändert sich nicht.

2) Förderung ab dem 1.9.2023

Die Förderung wird auf Privatpersonen beschränkt; eine Ausweitung auch auf Kleingewerbetreibende und gemeinnützige Organisationen wird vom BMWK derzeit noch geprüft.

Ansonsten bleiben die Förderkonditionen aus Punkt 1) unverändert.

3) Förderung ab dem 1.1.2024

Ab dem 1.1.2024 beträgt der Bundesanteil der Förderung für batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge mit Nettolistenpreis bis zu 45.000 Euro: 3.000 Euro.

Fahrzeuge mit höherem Nettolistenpreis erhalten keine Förderung mehr.

Der Kreis der Antragsberechtigten bleibt auf Privatpersonen beschränkt.

(anw)