Apple Card: Ärger für Apple-Partner Goldman Sachs

Einem Medienbericht zufolge leidet das Bankhaus am massiven Wachstum der Apple-Kreditkarte. Beim Kundenservice gehe einiges schief.

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Apples hauseigene Kreditkarte gibt es bislang nur in den USA.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Seit bald drei Jahren hat Apple eine eigene – vor allem digitale – Kreditkarte auf dem Markt: Die Apple Card in Zusammenarbeit mit dem ausgebenden Geldinstitut Goldman Sachs soll mittlerweile fast 7 Millionen Kunden haben. Allerdings knirscht es nach einem rapiden Wachstum nun offenbar im Gebälk: In den USA, wo es die Karte bislang exklusiv gibt, interessiert sich die zuständige Regulierungsbehörde für Probleme beim Kundendienst von Apple und Goldman Sachs.

Offenbar kommt es bei der Apple Card zu mehr strittigen Transaktionen und Rückzahlungsanforderungen (Chargebacks) als in der Branche allgemein üblich. Goldman Sachs habe Schwierigkeiten, auf die Kundenwünsche einzugehen, liefere teils sich widersprechende Informationen und lasse die Betroffenen lange warten. Das berichteten informierte Kreise dem US-Börsensender CNBC.

Demnach ist auch die zuständige Finanzaufsicht in den Vereinigten Staaten von Amerika, das U.S. Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), bereits auf die Probleme aufmerksam geworden. Diese hat aktuell eine Untersuchung laufen, die offenbar zumindest teilweise durch die Probleme bei der Apple Card ausgelöst worden sein soll. Themen sind demnach die Kreditkartenpraktiken von Goldman Sachs – darunter, wie das Unternehmen fehlerhafte Rechnungen korrigiert und Rückzahlungen abwickelt. Zudem werden die Werbung für die Kreditkartenprodukte und der Umgang mit säumigen Zahlern untersucht.

Die "Pannen" in der Kreditkartenabteilung der Großbank erinnerten mehr an typische Probleme von klassischen Anbietern solcher Karten statt an einen "Customer-first disruptor", wie sich Apple und Goldman Sachs gerne sehen, so der CNBC-Bericht. Besonders in Pandemiezeiten soll es zunehmen zu Schwierigkeiten bei Zahlungsabläufen gekommen sein – Kunden forderten immer häufiger Rückzahlungen und Goldman Sachs reagiere zu langsam. Dabei müssten Apple-Card-Kunden länger warten als gesetzlich eigentlich erlaubt.

Es gebe "lange Schlangen" mit Kundenanfragen, die man nicht rechtzeitig abarbeiten könne. "Das Geschäft wird so groß, dass wir viel mehr Automatisierung schaffen mussten, um damit umzugehen", so eine CNBC-Quelle bei Goldman Sachs. Kunden machen unterdessen im Netz ihrem Ärger Luft. So schreibt ein Betroffener auf Reddit, er solle plötzlich 930 US-Dollar bezahlen, die angeblich mit Apple Pay und seiner Karte in einem Apple Store entrichtet worden seien. "Bis jetzt habe ich noch nie einen weniger professionellen Service einer großen Firma erlebt. Es war ein absoluter Alptraum."

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(bsc)