High-End-CPU für Server: Qualcomm setzt auf Nuvia-Kerne

Qualcomm soll bereits einen ARM-Prozessor für Server entworfen haben. Darin stecken CPU-Kerne der übernommenen Firma Nuvia.

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(Bild: Qualcomm)

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Der Chipdesigner Qualcomm holt seine Serversparte offenbar früher zurück ins Leben als in den vergangenen Jahren in Aussicht gestellt. Die Firma soll sich bereits in Gesprächen mit Amazon über mögliche CPU-Verkäufe befinden – dessen Cloud-Sparte AWS will sich den ARM-Prozessor wohl zumindest mal anschauen.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen. Demnach hat Qualcomm bereits einen Vielkern-Prozessor mit selbstentworfener ARM-Architektur entwickelt. Die dafür passenden CPU-Kerne stammen von dem Start-up Nuvia, das Qualcomm im Jahr 2021 übernommen hatte.

Prozessoren für Server waren einst die Vision von Nuvia-Gründer Gerard Williams III, der zuvor fast 10 Jahre lang bei Apple tätig war und davor 12 Jahre bei ARM. In seinen letzten Apple-Jahren verantwortete er als Chefarchitekt die Entwicklung von Apples Systems-on-Chip (SoCs) für iPhones und iPads. Mit der Nuvia-Übernahme wechselten zudem zahlreiche Leute zu Qualcomm, die vorher bei AMD, ARM, Apple, Broadcom, Google und Intel waren, häufig in hochrangigen technischen Positionen.

Qualcomm räumte dem Servergeschäft nach der Übernahme allerdings erst einmal wenig Bedeutung ein und fokussierte sich auf Smartphones, Tablets und Notebooks. Insbesondere bei Notebooks sollen neue Nuvia-Designs mit Apples MacBook-CPUs wie dem M2 konkurrieren können. Erst im Februar 2022 äußerte sich der Qualcomm-Manager Alex Katouzian verhalten über Server-CPUs.

Inzwischen zeigen aber speziell Amazon mit der eigenen Graviton-Baureihe und Ampere mit der Altra-Serie, dass ARM-Prozessoren bei Servern immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Marktanteil soll in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen und an der Vormachtstellung von Intel und AMD nagen.

Schon in den Jahren 2016 bis 2018 versuchte sich Qualcomm an eigenen ARM-Serverprozessoren, gab das Unterfangen aber schnell wieder auf. Der 48-Kerner Centriq 2400 mit 10-Nanometer-Technik erschien nie in größeren Stückzahlen.

(mma)