Irland verurteilt Instagram zu einer 400 Millionen Euro-Rekordstrafe

Das soziale Netzwerk soll wegen seines laxen Umgangs mit Kinderdaten zahlen. Es ist nicht das erste Verfahren gegen den Meta-Konzern.

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(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

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Von
  • Andreas Knobloch

Die irische Datenschutzbehörde verhängt eine Rekordstrafe in Höhe von 405 Millionen Euro gegen Instagram wegen des Umgangs des sozialen Netzwerks mit Kinderdaten. "Wir haben unsere endgültige Entscheidung am vergangenen Freitag getroffen, und sie enthält eine Geldstrafe in Höhe von 405 Millionen Euro", sagte der Sprecher des irischen Datenschutzbeauftragten (DPC). Die vollständigen Details der Entscheidung werden demnach kommende Woche veröffentlicht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Dem Bericht zufolge plant Instagram, gegen die Geldstrafe Berufung einzulegen. Das erklärte ein Sprecher der Muttergesellschaft Meta demnach in einer per E-Mail versandten Erklärung.

Instagram habe seine Einstellungen vor über einem Jahr aktualisiert und seitdem neue Funktionen veröffentlicht, um Jugendliche zu schützen und ihre Daten privat zu halten, so der Meta-Sprecher. Und weiter: Instagram sei mit der Berechnung der Geldstrafe nicht einverstanden und prüfe die Entscheidung sorgfältig.

Da Instagram zu Facebook gehört und der EU-Hauptsitz der Social-Media-Plattform in Irland liegt, ist die dortige Aufsichtsbehörde zuständig. Diese hat bereits mehr als ein Dutzend Untersuchungen gegen Meta-Unternehmen eingeleitet, darunter Facebook und WhatsApp.

Anfang Juli informierte die irische Datenschutzbeauftragte ihre EU-Kollegen, dass sie die Facebook-Mutter Meta daran hindern wird, Nutzerdaten in die USA zu übermitteln. Bis zu einer endgültigen Entscheidung dürften zwar einige Monate verstreichen. Meta drohte aber angesichts der sich abzeichnenden Anordnung zum Stopp der Datenübertragungen wiederholt damit, viele seiner Dienste wie Facebook und Instagram in Europa dichtzumachen.

Im März verhängte Irland ein 17 Millionen-Euro-Bußgeld gegen Meta. Als Begründung wurden insgesamt zwölf Verletzungen von Datenschutzrecht des Facebook-Betreibers angeführt.

WhatsApp wiederum wurde im September letzten Jahres zu einer Rekordstrafe von 225 Millionen Euro verurteilt, weil es 2018 die EU-Datenschutzvorschriften nicht eingehalten hat. WhatsApp klagte gegen das Millionen-Bußgeld der irischen Datenschutzbehörde vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH).

(akn)