Twitter-Übernahme: Whistleblower-Abfindung laut Musk ein Rücktrittsgrund

Für Elon Musk ist die gezahlte Abfindung an den ehemaligen Sicherheitschef des Kurznachrichtendienstes ein weiterer Grund, um vom Twitter-Kauf zurückzutreten.

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(Bild: Shutterstock)

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Die Abfindungszahlungen an Twitters ehemaligen Sicherheitschef sieht Elon Musk als weiteren Grund, um vom Kauf des Kurznachrichtendienstes zurückzutreten. Laut am Freitag beim Gericht eingereichter Unterlagen seiner Anwälte hätte Musk über die Zahlung informiert werden müssen. Darüber berichtet Bloomberg.

Über die Abfindung in Höhe von 7,75 Millionen US-Dollar, die Peiter Zatko bei seinem Ausscheiden von Twitter gezahlt wurden, habe Musk seinen Anwälten zufolge demnach erst am 3. September erfahren, als Twitter selbst die Unterlagen beim Gericht einreichte. Zatko, der mit seiner Kritik an Twitter als Whistleblower Musk in die Karten spielte, wurde vom Gericht zu einer Aussage in dem Prozess vorgeladen.

Musk warf Twitter vor, erneut gegen die Übernahmevereinbarungen verstoßen zu haben. Das sei bereits das dritte Mal, dass er aufgrund des Fehlverhaltens der Führungsebene des sozialen Netzwerks sein Angebot von 54,20 US-Dollar pro Aktie zurückziehe, berichtet Bloomberg weiter. Zatko, alias "Mudge", wandte sich im Juli an die US-Börsenaufsicht, die Handelsbehörde und das Justizministerium und kritisierte die Sicherheitskultur bei Twitter.

Vor den öffentlich gewordenen Sicherheits-Vorwürfen monierte Musk die hohe Zahl an Bots auf Twitter, die unvollständigen Auskünfte seitens des Kurznachrichtendienstes und die Entlassungen von Mitarbeitern, nachdem er seine Kaufabsichten öffentlich gemacht hat. Allerdings tauchte in dieser Woche auch eine Textnachricht von Elon Musk an einen Bankmitarbeiter auf, in der der Tesla- und SpaceX-Chef den Ausstieg mit der Sorge vor einem dritten Weltkrieg begründete.

Den für den 17. Oktober angesetzten Gerichtstermin zur Klärung der Twitter-Übernahme versuchte Musk zu verschieben, blieb dabei aber ohne Erfolg. Bereits im Juli forderten die Anwälte des Milliardärs das Gericht auf, Twitters "ungerechtfertigten Antrag auf Beschleunigung des Verfahrens" abzulehnen. Die grundlegende Analyse um falsche und Spam-Konten sei extrem zeitaufwendig, zudem sei es unnötig, eine so folgenschwere Überlegung in einem halsbrecherischen Plan zu lösen, lautete die Begründung damals.

(bme)